tag:blogger.com,1999:blog-64049236492903537122024-03-05T02:20:54.634-08:00Liberate Your Family!Über den Versuch, das Familienleben von Konventionen zu befreien.Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.comBlogger11125tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-38854352427999953262016-06-14T08:06:00.000-07:002016-06-14T08:06:29.377-07:00Selbstregulierter Medienkonsum beim Kleinkind - ein Erfahrungsbericht<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi0zNl7g-id0yuJ8vzCXGjjdIkAWWEQEy95Re1-6h4W3zDe2KA0r7ntNtMoIVr9C-Zw6RBd1_snXFWVb5uDMZtxQaIrUQ3Z4O4KnN7y45tccNRp8yHydwij4XncD3vUAZLpkcz54nlRw5hZ/s1600/20160602_194212-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"></a>Zu diesem Artikel
wurde ich einerseits durch <a href="http://gerald-huether.de/populaer/veroeffentlichungen-von-gerald-huether/zeitschriften/geo-kompakt-interview-gerald-huether/" target="_blank">Gerald Hüthers Artikel</a> zum Thema Fernseh- und Computerkonsum angeregt, andererseits durch <a href="https://diephysikvonbeziehungen.wordpress.com/2016/06/02/hilfe-mein-kind-will-fernsehen-warum-gerald-huthers-angst-vor-bildschirmmedien-quatsch-ist/" target="_blank">die Antwort darauf auf dem Blog „Die Physik von Beziehungen“</a>. Ich möchte auf diese Artikel zunächst mit meinem persönlichen Erfahrungsbericht reagieren. <br />
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiKvNkJBzAQDMA6tLBZqX6Zn3OXuuEOrzXrzfkas76HQFT8oVNRu86aV-OjLbhFuvK9HheJvxx6lt_ddfzIEPE45Ym9saKoJCt-o4EVm13GUwMeF0AkXgNclpeOudf2EFu-1qIZdCfNVrzE/s1600/20160301_175029-01_b.jpg" imageanchor="1"><img border="0" height="382" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiKvNkJBzAQDMA6tLBZqX6Zn3OXuuEOrzXrzfkas76HQFT8oVNRu86aV-OjLbhFuvK9HheJvxx6lt_ddfzIEPE45Ym9saKoJCt-o4EVm13GUwMeF0AkXgNclpeOudf2EFu-1qIZdCfNVrzE/s640/20160301_175029-01_b.jpg" width="640" /></a></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<b>Vom regulierten
Kind …</b></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
In Sachen Fernsehen
wurde versucht mich als Kind stark zu regulieren. Ich durfte zwar
fernsehen, aber nur eine bestimmte Zeit bzw. eine begrenzte Anzahl
von Serien. Doch das bewirkte von Anfang an wenig. Ich liebte
Geschichten, ich liebte Serien. Also schaute ich heimlich ziemlich
viel Fernsehen – immer wenn die Erwachsenen bei der Arbeit oder
anderweitig außer Haus waren, oder auch bei meiner Oma, die mich
sehr viel schauen ließ. Später schaute ich bei und mit Freund*innen
fern, wenn diese einen eigenen Fernseher hatten. Dafür, dass ich
reguliert wurde, habe ich ziemlich viel gesehen, aber größtenteils
heimlich. Das war keine gute Basis für die Eltern-Kind-Beziehung.
Ständig habe ich lügen müssen, um nicht erwischt zu werden, um
nicht bestraft zu werden. Und ich konnte wenig reden über das, was
ich gesehen hatte. Konnte meine Begeisterung wenig teilen. Konnte
wenig Fragen stellen. So
blieb vieles unbeantwortet.
</div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
In der dritten
Klasse kam auch meine Begeisterung für Bücher dazu, als mir der
Bücherbus gezeigt wurde und ich dort selbstständig Bücher
ausleihen konnte. Für Jahre war ich fast jeden Mittwoch beim
Bücherbus und habe jeweils etwa 10-20 Bücher abgegeben und wieder
10-20 neue ausgeliehen, zusätzlich noch jede Menge Hörkassetten und
CDs. Ich liebte Bücher ebenso wie meine Lieblingsserien und
-sendungen. Ich denke, dass ich meine Ausdrucksfähigkeit (in dieser
Sprache, die nicht meine Muttersprache ist) und Kreativität zu einem
großen Teil sowohl Büchern <b>als auch</b><span style="font-weight: normal;">
</span><span style="font-weight: normal;">Fernsehen zu verdanken habe.
</span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">Ingesamt
habe ich viel Bildung den Medien zu verdanken. Sowohl den „Was ist
Was“-Büchern als auch</span><span style="font-weight: normal;"> </span><span style="font-weight: normal;">Wissensendungen.
Ich wurde durch </span><span style="font-weight: normal;">viele Serien</span><span style="font-weight: normal;">
in meinen Werten bestärkt. </span><span style="font-weight: normal;">Sailor
Moons Kampf für Liebe und Gerechtigkeit und Buffys Kampf gegen die
Dämonen des Erwachsenwerdens haben mich </span><span style="font-weight: normal;">zum
Beispiel </span><span style="font-weight: normal;">unterstützt in
meinen schwierigen Phasen, wenn ich gemobbt wurde, Außenseiterin war
</span><span style="font-weight: normal;">oder Streit mit den
Erwachsenen hatte. </span>
</div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">Letztlich
habe ich die Selbstregulation nachholen können, nachdem ich
ausgezog. Wenn ich gerade nicht arbeiten war oder mich mit
Freund*innen traf, war ich Zuhause und schaute sehr viel Fernsehen
und Videos im Internet. Die Fernseher-Phase dauerte nicht lange an.
Nach der ersten Befriedigung alles angucken zu dürfen, stellte ich
fest, dass ich zu vieles zu langweilig fand oder ich vielen nzlich widersprach. Und auch bezüglich dem
Konsum via Internet normalisierte sich mein Umgang damit allmählich. </span></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;"> </span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
… <b>zur nicht
regulierenden Mutter</b></div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">A</span><span style="font-weight: normal;">ll
diese Gedanken und Erfahrungen mit meinem Reguliert-</span><span style="font-weight: normal;">W</span><span style="font-weight: normal;">erden
haben dazu geführt, dass ich schon lange so wenig wie nötig regulieren wollte. </span><span style="font-weight: normal;">Ich
denke, dass ich viel weniger Schwierigkeiten mit Selbstregulation
gehabt hätte, wenn ich schon viel früher die Möglichkeit gehabt
hätte, mich darin üben zu können. </span><span style="font-weight: normal;">Die
Unerzogen-Gemeinschaft im Internet hat mich </span><span style="font-weight: normal;">schließlich</span><span style="font-weight: normal;">
darin bestärkt, dass bezüglich der Dauer </span><span style="font-weight: normal;">des
Medienkonsums </span><span style="font-weight: normal;">schon sehr
früh keinerlei Regulation nötig ist. </span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">Im
ersten Lebensjahr </span><span style="font-weight: normal;">meines
Kindes</span><span style="font-weight: normal;"> habe ich noch viel
Wert darauf gelegt, dass es keinen Bildschirmkonsum gibt – ganz
einfach, weil verschiedenen Berichten nach das Gehirn im ersten
Lebensjahr die sich schnell bewegenden Bilder noch gar nicht
verarbeiten kann. </span><span style="font-weight: normal;">Und da wir</span><span style="font-weight: normal;">
bewusst </span><span style="font-weight: normal;">keinen Fernseher
haben</span><span style="font-weight: normal;">, ist es ohnehin nicht
gegeben, dass der Fernseher „so nebenher“ läuft. Das </span><span style="font-weight: normal;">ist
</span><span style="font-weight: normal;">ein</span><span style="font-weight: normal;">
</span><span style="font-weight: normal;">mir</span><span style="font-weight: normal;">
sehr wichtig</span><span style="font-weight: normal;">er Punkt.</span></div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">U</span><span style="font-weight: normal;">nd
so ohne Medienkonsum hätte es theoretisch wohl noch lange gehen
können. Doch da ich nichts generell gegen Videos und Apps habe, habe
ich mir sie schon recht früh zu nutze gemacht. Es fing damit an,
</span><span style="font-weight: normal;">dass wir</span><span style="font-weight: normal;">
Videos von </span><span style="font-weight: normal;">unserem Kind</span><span style="font-weight: normal;">
machte</span><span style="font-weight: normal;">n</span><span style="font-weight: normal;">
und er dies irgendwann auch verstand und sie sehen wollte. Oder ich
zeigte ihm kurze Videos, um ihm die Nägel ohne Gewalt schneiden zu
könne</span><span style="font-weight: normal;">n</span><span style="font-weight: normal;">.
Eine Weile hat er auch nur diese ein, zwei Minuten lang schauen
wollen und nichts dagegen gehabt, dass ich danach das Smartphone
wieder weglegte. </span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">Irgendwann
wurde sein Interesse </span><span style="font-weight: normal;">für
Videos und das Smartphone an sich </span><span style="font-weight: normal;">größer.
</span><span style="font-weight: normal;">Da er sich schon früh für
Musik interessierte, zeigte ich ihm dann z. B. Videos von Menschen,
die auf irgendeine Art und Weise Musik machten. Zudem installierte
ich Apps für Kleinkinder, bei denen er Schlagzeug oder Klavier oder
Gitarre spielen konnte – </span><span style="font-weight: normal;">z</span><span style="font-weight: normal;">usätzlich
zu Keyboard, Gitarren und Perkussionsinstrumente</span><span style="font-weight: normal;">n</span><span style="font-weight: normal;">,
die es auch so </span><span style="font-weight: normal;">z</span><span style="font-weight: normal;">u
</span><span style="font-weight: normal;">H</span><span style="font-weight: normal;">ause
gibt. Für mich sind Videos </span><span style="font-weight: normal;">schlichtweg
</span><span style="font-weight: normal;">eine Ressource von vielen,
mit denen wir ihn in seiner Begeisterung und seinem Wissensdurst
unterstützen. </span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">Er
begann schon früh damit, das nachzuahmen, was er in Videos sah, </span><span style="font-weight: normal;">und
ist anscheinend wie ich ein visueller Lerner</span><span style="font-weight: normal;">.
Z. B. schaute ich mit ihm mal ein Video</span><span style="font-weight: normal;">
an</span><span style="font-weight: normal;">, in dem das Kind einer
befreundeten Familie ein</span><span style="font-weight: normal;">en</span><span style="font-weight: normal;">
Purzelbaum machte. Direkt danach machte er nach wenigen Anläufen
</span><span style="font-weight: normal;">selbst </span><span style="font-weight: normal;">einen
Purzelbaum – ich glaube, er war da noch nicht einmal eineinhalb
Jahre alt. </span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjFJSXOOygpE3nGTm8_jXF8derUeqxCofyolfyec9pRYKy97nRkQM0zrQ2H2N7WnJfR_VyLKNk6iY9NlHc4mUdVv88c9T1xl_y9iJsdXkpHZ-mx7XCTWa-u0yLKJQ51mj6lT7ACoy6d6V__/s1600/FB_IMG_1465907677128-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: right; float: right; margin-bottom: 1em; margin-left: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjFJSXOOygpE3nGTm8_jXF8derUeqxCofyolfyec9pRYKy97nRkQM0zrQ2H2N7WnJfR_VyLKNk6iY9NlHc4mUdVv88c9T1xl_y9iJsdXkpHZ-mx7XCTWa-u0yLKJQ51mj6lT7ACoy6d6V__/s320/FB_IMG_1465907677128-01.jpeg" width="320" /></a><span style="font-weight: normal;">Vor
allem aber </span><span style="font-weight: normal;">ahm</span><span style="font-weight: normal;">te
er Musiker*innen nach. Er probierte an den Instrumenten </span><span style="font-weight: normal;">z</span><span style="font-weight: normal;">u
</span><span style="font-weight: normal;">H</span><span style="font-weight: normal;">ause
das aus, was er in den Videos sah. Er nimmt seit bald zwei Jahren
mehrmals die Woche verschiedene längliche Objekte in die Hand, die
dann ein Mikrofon darstellen, und singt hinein. Durch die Videos
lernte er schon früh, dass Tanz auch oft zur Musik dazugehört, und
begann zwischen zwei Gesangsparts von ihm einen Dancebreak
einzulegen. </span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
Wir unterstützten ihn in seiner Leidenschaft und zeigten ihm ganz
unterschiedliche Musikrichtungen, Instrumente, Tanz- und
Gesangsstile. Dinge, die wir in dieser Vielfalt ihm noch nicht hätten
live zeigen können und die er teilweise auch nie live sehen wird, z.
B. die Live-Performance eines Elvis Presley oder eines John Lennon.
Auch seltenere Instrumente und deren Klang und Spielart sind ohne Videos schwer zu
finden.
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">Doch
er wollte zunehmend mehr Videos anschauen. Auch Zeichentrickserien
wurden interessant. Wir achte</span><span style="font-weight: normal;">ten
von Anfang an</span><span style="font-weight: normal;"> sehr auf die
Auswahl, die wir ihm anb</span><span style="font-weight: normal;">o</span><span style="font-weight: normal;">ten.
Dahingehend </span><span style="font-weight: normal;">werden</span><span style="font-weight: normal;">
wir also noch lange regulierend ein</span><span style="font-weight: normal;">wirken</span><span style="font-weight: normal;">,
da so vieles in </span><span style="font-weight: normal;">den </span><span style="font-weight: normal;">Medien
Dinge darstellt, die er noch gar nicht in einen Kontext setzen kann,
</span><span style="font-weight: normal;">Videos,</span><span style="font-weight: normal;">
die noch zu schnell </span><span style="font-weight: normal;">und
unübersichtlich </span><span style="font-weight: normal;">für sein
Gehirn sind oder die einen Inhalt haben, den wir ihm nicht zeigen
wollen, weil wir ihn nicht normalisieren wollen – in der Regel
irgendwelche Formen von subtiler oder offensichtlicher Gewalt. Ich
fand es erschreckend durch mein Kind festzustellen, wie viele Kinderserien,
die teilweise auch schon für Kleinkinder geeignet sein sollen,
Gewalt enthalten oder viel Angst einjagen können. </span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">Unser Vertrauen in das Konzept der Selbstregulation – zumindest was
die Menge angeht – wurde zunehmend herausgefordert. </span><span style="font-weight: normal;">Ich
hatte schon zuvor in Unerzogen-Foren gelesen, dass es am Anfang
normal war, dass der Konsum extrem hoch sein konnte, dies aber nur
eine bestimmte Zeit lang wäre. Je länger Kinder zuvor reguliert
wurden, desto länger dauerte diese Phase des hohen Konsums in der
Regel. Somit hoffte ich, </span><span style="font-weight: normal;">dass
diese Phase nicht lange dauern würde.</span></div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">Einen
Monat </span><span style="font-weight: normal;">lang </span><span style="font-weight: normal;">hat
</span><span style="font-weight: normal;">sie</span><span style="font-weight: normal;">
gedauert. Einen Monat lang schaute er mehrere Stunden täglich seine
Lieblingsvideos in Dauerschleife. Ich machte mir </span><span style="font-weight: normal;">manchmal</span><span style="font-weight: normal;">
Sorgen und bot immer wieder Alternativen an. Doch mein Glauben an die
Selbstregulierungsfähigkeiten war größer als meine Zweifel. Gerade
gegen Ende der Phase wuchsen meine Sorgen, doch dann war es einfach
vorbei. Von eine</span><span style="font-weight: normal;">m</span><span style="font-weight: normal;">
Tag auf den anderen wollte er nicht mehr so </span><span style="font-weight: normal;">lange
vor dem Bildschirm sitzen</span><span style="font-weight: normal;">.
Seit nun eineinhalb Jahren darf er so lange Videos schauen, wie er
will (es sei denn, äußere Umstände ermöglichen dies nicht), aber
konsumiert auf einem Level, das ich für gesund halte. Manchmal
tagelang gar nicht. Manchmal gibt es Phasen, in denen er täglich,
aber nur etwa zwanzig Minuten </span><span style="font-weight: normal;">lang</span><span style="font-weight: normal;">
gucken möchte. Manchmal will er auch wieder mehr gucken, und dann
wieder wochenlang fast gar nicht. </span></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;"> </span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj4x0C_hyt4I9oHsr8OMxFBelTODDHgY1e7Z2HiXxu8WE6ECUCfiSXDK9Qn7_UGWakD4uplSRWQwtK4PeJm6soL8LYSYHdKjhy4KnMwHBZ3V8Br1YPcsm8Vbokm9PiPI-XWCDdQFBRyQAcP/s1600/20160602_194212-01.jpeg" imageanchor="1" style="clear: left; float: left; margin-bottom: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="320" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj4x0C_hyt4I9oHsr8OMxFBelTODDHgY1e7Z2HiXxu8WE6ECUCfiSXDK9Qn7_UGWakD4uplSRWQwtK4PeJm6soL8LYSYHdKjhy4KnMwHBZ3V8Br1YPcsm8Vbokm9PiPI-XWCDdQFBRyQAcP/s320/20160602_194212-01.jpeg" width="320" /> </a><span style="font-weight: normal;">Es
fühlt sich gut an, ihm vertrauen zu können. Es fühlt sich gut an,
mir keinen Kopf</span><span style="font-weight: normal;"> machen</span><span style="font-weight: normal;">
und nichts kontrollieren zu müssen. Wenn ich zurückdenke an den
Kampf, den ich als Kind mit den Erwachsenen allein wegen
Medienkonsum</span><span style="font-weight: normal;">s</span><span style="font-weight: normal;">
hatte, bin ich sehr froh, mir all dies sparen zu können. Ich bin
sehr froh darüber, dass unser Verhältnis nicht deswegen leiden
wird. Und ich freue mich über dieses Medienspektrum, das </span><span style="font-weight: normal;">eine
tolle Ressource darstellt, die noch lange eine wichtige Rolle in
unserem freilernenden Alltag spielen wird. Wenn wir zum Beispiel über ein Tier reden, kann ich ihm dieses Tier in Videos zeigen, ohne Sorge, dass er dann stundenlang vor dem Bildschirm hängen bleiben würde. Denn Videos als Ressource sind in diesem Haushalt so normal wie der Blick ins Buch.</span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<span style="font-weight: normal;">W</span><span style="font-weight: normal;">ie
schon oben erwähnt, regulieren wir nicht, was die Dauer angeht, aber
durchaus in anderen Bereichen, die zum Konsum dazugehören, und
achten insgesamt darauf, dass Medienkonsum aus Abhängigkeitsgründen
keine Gefahr darstellt. Wie wir das machen, erzähle ich euch im
nächsten Beitrag. </span>
</div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
<div style="line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<i><span style="font-weight: normal;">Um
rechtzeitig davon zu erfahren, könnt ihr </span><span style="font-weight: normal;">bei
meiner</span><span style="font-weight: normal;"> Seite auf </span><span style="font-weight: normal;">f</span><span style="font-weight: normal;">acebook
</span><span style="font-weight: normal;">rechts auf „Gefällt mir“ und
dann auf „Benachrichtigungen ein“ klicken. In den nächsten Tagen werde ich auch einen Newsletter einrichten, in den ihr euch dann eintragen könnt. Mehr Infos wird es dann im Blog geben. </span><span style="font-weight: normal;"> </span></i><br />
<br />
<i><span style="font-weight: normal;">Was sind eure Erfahrungen mit der Selbstregulation bzgl. der Dauer des Medienkonsums? Teilt sie mit uns in der Kommentarspalte. :) </span></i></div>
<div style="font-weight: normal; line-height: 100%; margin-bottom: 0cm;">
<br /></div>
Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-75333431379592121302015-02-03T06:30:00.000-08:002015-02-03T06:30:14.930-08:00Windelfrei/Ausscheidungskommunikation: Tipps für einen gelungenen Start<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGG0WaTxZw7d1wsX24-Wk45IS1ePW4NkUy40sasMS-zL4C9hLaJJbnnXNVoFSQoCMKsPgJhTr2YkCskEA2UjmS5whffXz9HLjs3-5rlazroWbUxnVt7U43dVdDjMxLH2DADGK0dfS-2Ivt/s1600/PhotoGrid_1422681272541.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjGG0WaTxZw7d1wsX24-Wk45IS1ePW4NkUy40sasMS-zL4C9hLaJJbnnXNVoFSQoCMKsPgJhTr2YkCskEA2UjmS5whffXz9HLjs3-5rlazroWbUxnVt7U43dVdDjMxLH2DADGK0dfS-2Ivt/s1600/PhotoGrid_1422681272541.jpg" height="178" width="400" /></a></div>
<br />
Viele wissen nicht so richtig, wie sie mit Windelfrei bzw. Ausscheidungskommunikation (AK) beginnen sollen, oder sind an einem Punkt angekommen, an dem es nicht wie gewünscht funktioniert. Deswegen habe ich für euch diese Tipps zusammengestellt und hoffe, dass etwas für euch dabei ist. :) Mein wichtigster Tipp zuerst:<br />
<br />
<h3>
<i>Ruhe und Entspannung</i></h3>
<div>
<br />
Ich habe mich am Anfang durch manche Erfahrungsberichte und Ratgeber unter Druck gesetzt gefühlt, und ich habe den Eindruck, dass es vielen so geht. Dieser Druck, es unbedingt mit nur sehr seltenen Unfällen von Anfang an schaffen zu müssen, steht der entspannten Ausscheidungskommunikation entgegen und bringt das ganze fast schon eher in Richtung Sauberkeitserziehung. Es muss nicht von Anfang an klappen, es ist nicht schlimm, häufig/immer (Stoff-)Windeln zu verwenden, es wird immer wieder Situationen geben, in denen plötzlich nichts mehr geht - und das alles ist total okay. Der windelfreie Weg ist kein geradliniger, sondern sollte Eltern und Kind mehr Entspannung geben, nicht für Stress sorgen. Es wird dennoch auch häufig schwierige Situationen geben, wenn z. B. ein Kind keine Windel tragen möchte und darauf mit großer Unruhe und Weinen reagiert, es aber gleichzeitig mit dem Abhalten auch noch nicht/nicht mehr so gut funktioniert. Auch in diesen Situationen hilft es, einen kühlen Kopf zu bewahren und einen Weg zu suchen, der allen Beteiligten weitestgehend zusagt. Ebenso kann der Austausch mit anderen Eltern helfen, die realistisch über ihre Erfahrungen sprechen. :)</div>
<div>
<br /></div>
<h3>
<i>Körperkontakt</i></h3>
<div>
<br />
Der wohl wichtigste Aspekt beim Thema Windelfrei/AK ist der intensive Kontakt zwischen Eltern und Baby. So viel wie möglich kuscheln, stillen, in Tragetuch oder einer guten Tragehilfe tragen und nebeneinander im Familienbett oder Beistellbett schlafen helfen, eine intensive Bindung herzustellen und die Kommunikation zwischen Eltern, eventuellen älteren Geschwistern und dem Neugeborenen zu erleichtern. Auch andere Bezugspersonen/Familienangehörige können mit einbezogen werden, um den Eltern Arbeit abzunehmen. Nachdem meine Mutter z. B. zunächst skeptisch war, gab es dann doch Situationen, in denen sie ein Gefühl für die Ausscheidungsbedürfnisse meines Sohnes hatte. :)</div>
<div>
<br /></div>
<h3>
<i>Windel-Back-Up</i></h3>
<div>
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5B0eYpGrS_5zbv9VlSoqh89avfbuuoG7Q1Zb5yyqNGw9-wM8T-SAndn2ycRdxZcZt85Gm0URpuhrnOUqxYlvaRO7GrGpDTOvPTXTFWW1uEM7htmwovFG6JzHfT8X4jlIMcwzs4S5IRLe6/s1600/SAM_4177.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEj5B0eYpGrS_5zbv9VlSoqh89avfbuuoG7Q1Zb5yyqNGw9-wM8T-SAndn2ycRdxZcZt85Gm0URpuhrnOUqxYlvaRO7GrGpDTOvPTXTFWW1uEM7htmwovFG6JzHfT8X4jlIMcwzs4S5IRLe6/s1600/SAM_4177.jpg" height="224" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Überhosen, links: Milovia<br />
rechts: Bestbottom, Rumparooz, Imse Vimse</td></tr>
</tbody></table>
<div>
<br />
Windelfrei/AK wird hauptsächlich in wärmeren Gegenden betrieben, in denen die Kinder leicht bekleidet oder nackt einen großen Teil des Tages draußen verbringen. Entsprechend entspannt kann damit umgegangen werden, wenn ein Baby sich dann doch einmal unvermittelt erleichert. In kühleren Breitengreiden kann ein Windel-Back-Up helfen, ebenso entspannt zu bleiben. Wenn es schon besser läuft mit der AK und nur noch wenig daneben geht oder wenn man sehr häufig die Windeln wechseln möchte, um eine trockene Atmosphäre beizubehalten, eignen sich Überhosen mit Einlagen und Hybridwindeln sehr gut. Bei beiden Systemen lässt sich die Einlage wechseln, ohne dabei die gesamte Windel wechseln zu müssen. Auch Trainer-Höschen, die nur ein kleines Geschäft aufhalten können und wie Unterhosen aussehen, sind sehr praktisch, gerade wenn Kinder keine Windel mehr tragen möchten. Im Sommer oder nachts kann ein Windelgürtel mit Mullwindel passend sein. (Bild weiter unten.)<br />
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEglkqnKAUbHNaPAFsWgf2PocAWpLqT1nsnnf0j0V628fPV3Kl1X0ByiYcDu7o2tE-0-cbXWDI3KOJobjvkfKojJUDyzK2dvA47UsjkXU3sMhyzN3JBs7Szaalf9ZMvf22Z8NPsyD0y-4oqd/s1600/SAM_4178.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEglkqnKAUbHNaPAFsWgf2PocAWpLqT1nsnnf0j0V628fPV3Kl1X0ByiYcDu7o2tE-0-cbXWDI3KOJobjvkfKojJUDyzK2dvA47UsjkXU3sMhyzN3JBs7Szaalf9ZMvf22Z8NPsyD0y-4oqd/s1600/SAM_4178.jpg" height="239" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Hybridwindeln, links: Kokobaby<br />
rechts: G-Diaper und Gladbaby</td></tr>
</tbody></table>
<div>
<br /></div>
<h3>
<i>Vorbereitungen in der Wohnung</i></h3>
<div>
<br />
Eine entsprechend vorbereitete Umgebung hilft, mit Unfällen entspannt umgehen zu können:</div>
<div>
<br />
<ul>
<li>Matratzen können mit wasserfesten, aber atmungsaktiven Unterlagen geschützt werden. (Siehe Punkt "Schlafen")</li>
<li>Töpfchen, Mullwindeln und Handtücher an verschiedenen Stellen in der Wohnung zu haben ist praktisch.</li>
<li>Sitz- und Liegeflächen des Kindes können mit wasserfesten Unterlagen geschützt werden. Eine wasserfeste Unterlage aus PU mit Handtuch darauf eignet sich hierfür (siehe Bild), oder aber eine selbstgenähte oder gekaufte Unterlage, die aus einer PU-Schicht und einer saugenden Schicht besteht.</li>
<li>Für den Autositz oder Kinderwagen gibt es kleinere Unterlagen.</li>
</ul>
</div>
<div>
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjU2Rw9k69IrFhu1w7kJ5Wp6RwraBiz5OR9_ROYYBAhDFu3mRFGhNQQOnSFsdracAbMzK8gzDgCGZGyVqft4vxJbSdINz_jWZdbB1C5YT_Y4dNJOnWKJ56Yf79ypD6IObTzVFty4zCFA8gT/s1600/SAM_4172.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjU2Rw9k69IrFhu1w7kJ5Wp6RwraBiz5OR9_ROYYBAhDFu3mRFGhNQQOnSFsdracAbMzK8gzDgCGZGyVqft4vxJbSdINz_jWZdbB1C5YT_Y4dNJOnWKJ56Yf79ypD6IObTzVFty4zCFA8gT/s1600/SAM_4172.jpg" height="240" width="320" /></a></div>
<div style="font-weight: normal;">
<br /></div>
<h3>
<i><br /></i></h3>
<h3>
<i>Töpfchen und Co.</i></h3>
<div>
<i><br /></i></div>
<div>
Theoretisch eignet sich jede nicht allzu große Rührschüssel als Töpfchen. Ich persönlich bevorzuge aber ganz klar das Asiatöpfchen, weil das Baby auf dem breiten Rand gemütlicher "sitzen" kann. Und gerade beim Abhalten von Jungs während des Stillens ist das Asiatöpfchen erste Wahl. Damit der Strahl auch drinnen landet, muss man das Töpfchen stark angeschrägt halten, was bei üblichen Schüsseln dazu führen kann, dass sie kippen und der Urin herausläuft. Durch den breiten Rand kann das Asiatöpfchen nicht parallel zur Matratze liegen, sondern liegt immer in einem Winkel, sodass der Urin besser drinnen bleiben kann. Auch die geringe Größe macht Abhalten beim Stillen deutlich bequemer. Sollte das alles dennoch erst einmal nicht so gut klappen und häufig etwas herauslaufen, gäbe es noch die Möglichkeit, ein Mulltuch in das Töpfchen hineinzulegen, auf das dann uriniert wird.</div>
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiNT-sWrixUT9Zq_nQAC_iMROZbikyeP5_9jhIF3D9OzU4DJMQEnbCwk5Sq4545K9Xmc30Y4EEcJwGwwdREbLNblAvxR6tHQzl78Brp-tS8-4noPXaYFkRiTfdxy8tYdcIQIk9Mii25mKzP/s1600/SAM_4156_beimStillen_2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiNT-sWrixUT9Zq_nQAC_iMROZbikyeP5_9jhIF3D9OzU4DJMQEnbCwk5Sq4545K9Xmc30Y4EEcJwGwwdREbLNblAvxR6tHQzl78Brp-tS8-4noPXaYFkRiTfdxy8tYdcIQIk9Mii25mKzP/s1600/SAM_4156_beimStillen_2.jpg" height="260" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;"><span style="text-align: start;">Auf diesem Foto sieht man, wie stark gekippt <br />ein Töpfchen bei Jungs gehalten werden sollte.</span></td></tr>
</tbody></table>
<br />
<i>Weitere Tipps:</i><br />
<br />
<ul>
<li>Viele bohren ein kleines Loch in den Rand des Asiatöpfchens, um es dann an einer Schnur am Rucksack für unterwegs mitnehmen zu können.</li>
<li>Es gibt für kleine Töpfchen auch entsprechende Bezüge (z. B. <a href="http://www.mokoshop.eu/catalogsearch/result/?q=T%C3%B6pfchenbezug" target="_blank">hier</a>), damit das Baby nicht auf dem kühlen Rand sitzen muss.</li>
<li>AK geht aber auch ganz ohne Töpfchen. Über dem Waschbecken, der Bade-/Duschwanne oder auch dem WC lässt sich ebenso abhalten. Ich persönlich kann auch Plastikwannen, gerade für Jungs, empfehlen. Manche lassen ihre Babies auch auf ein Tuch oder in eine Mullwindel ihr Geschäft verrichten.</li>
<li>Ab Sitzalter können dann auch klassische Töpfchen, am besten transparent oder halbtransparent, und Toilettensitz-Verkleinerungen genutzt werden.</li>
</ul>
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEio99P_h3S91ZGmrzZXL58M_ZcFPIYOXFtRY8loBh2IGAHGgCkCpOYn7-nRJ_UvOryGNFXPxBDpzotGwDJUQ3vU0GNef5TD6zgb8H5TNJJo8pRyHxA8OR4hPJ93Tf7btF9J1b4kcC9EahbY/s1600/SAM_4171.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEio99P_h3S91ZGmrzZXL58M_ZcFPIYOXFtRY8loBh2IGAHGgCkCpOYn7-nRJ_UvOryGNFXPxBDpzotGwDJUQ3vU0GNef5TD6zgb8H5TNJJo8pRyHxA8OR4hPJ93Tf7btF9J1b4kcC9EahbY/s1600/SAM_4171.jpg" height="228" width="320" /></a></div>
<br />
<h3>
<i>Abhaltesignale</i></h3>
<div>
<i><br /></i></div>
<div>
Jedes Baby hat ganz individuelle Signale, die sich mit dem Alter ändern oder auch phasenweise komplett ausbleiben. </div>
<div style="font-weight: normal;">
<br /></div>
<div style="font-weight: normal;">
Hier gibt es zwei Listen mit häufig vorkommenden Abhaltesignalen:</div>
<div style="font-weight: normal;">
<br /></div>
<div style="font-weight: normal;">
<ul>
<li><a href="http://windelfrei.blog.de/2009/06/18/babyzeichenliste-6337652/" target="_blank">im Windelfrei-Blog</a></li>
<li><a href="http://www.topffit.de/kommunikation/signale-des-kindes.htm" target="_blank">auf der Seite von TopfFit</a></li>
</ul>
</div>
<h3>
<i><br /></i></h3>
<h3>
<i>Abhaltepositionen</i></h3>
<div>
<i><br /></i></div>
<div>
Es gibt viele Positionen, in denen man abhalten kann, und es ist nicht unüblich, dass ein Baby nur ein oder zwei spezielle Position mag und mit der Zeit seine favorisierten Abhaltepositionen ändert. </div>
<br />
Hier zwei Links, in denen ihr euch das einmal anschauen könnt:<br />
<br />
<ul>
<li><a href="http://windelfrei.blog.de/2011/09/14/abhaltepositionen-11815147/" target="_blank">Fotos beim Windelfrei-Blog</a>, auch mit für Neugeborene passenden Positionen</li>
<li><a href="http://windelfrei.blog.de/2011/09/14/abhaltepositionen-11815147/" target="_blank">Illustrationen auf der Seite von TopfFit</a></li>
</ul>
<br />
<h3>
<i>Schlafen</i></h3>
<div>
<i><br /></i></div>
<div style="font-weight: normal;">
Es gibt einige Eltern, die sich lediglich tagsüber in Ausscheidungskommunikation üben, andere lediglich nachts. Entsprechend kann da jede Familie für sich schauen, womit Eltern und Kind am besten zurechtkommen. </div>
<div style="font-weight: normal;">
<br /></div>
<div style="font-weight: normal;">
Babies erleichtern sich nicht im Tiefschlaf, sondern nur in leichteren Schlafphasen oder wenn sie aufwachen. In diesen leichteren Schlafphasen werden sie meist unruhig, bevor sie ihr Geschäft verrichten, und Eltern können sich eine Sensibilität für diese speziellen Unruhe-Signale angewöhnen. Das braucht eine Weile, und oft wird sich das Kind erleichtern, kurz bevor man wach genug wurde. Aber zum einen kann man als Elternteil lernen, mit der Gewöhnung früher wach zu werden, zum anderen können auch Babies mit der Zeit lernen, den Urin solange zu halten, bis sie abgehalten werden. Vorausgesetzt natürlich, sie wissen, dass sie nach entsprechenden Signalen in den meisten Fällen relativ zügig abgehalten werden. Das Ganze funktioniert aber besser, wenn die Eltern nicht so übermüdet sind, dass sie erst beim lauteren Jammern oder gar Weinen wach werden. Gerade in den ersten Wochen und Monaten mit einem Neugeborenen wird das wahrscheinlich häufig der Fall sein.</div>
<div style="font-weight: normal;">
<br /></div>
<div style="font-weight: normal;">
Am bequemsten ist für manche nachts das Abhalten beim Stillen, da viele Babies sich beim Stillen erleichtern und auch gerne im engen Kontakt mit der Mutter bleiben. Meist wird es ausreichen, sich lediglich für den Part des Stillens aufzusetzen, bei dem das Baby uriniert. Bei vielen Kindern ist das ganz am Anfang, manche lösen sich auch erst später oder gar gegen Ende des Stillens. Entsprechende Signale können deutlich machen, wann es Zeit ist, abzuhalten. Es ist aber ebenso möglich, im Liegen dem Baby ein Mulltuch in den Schritt zu halten, in das es dann urinieren kann. </div>
<div style="font-weight: normal;">
<br /></div>
<div style="font-weight: normal;">
Es gibt jedoch auch Kinder, die so nah am Körper der Mutter oder im Bett ihr Geschäft nicht verrichten wollen, sondern lieber vor, nach dem Stillen oder auch in einer Pause während des Stillens über einem geeigneten Gefäß gehalten werden möchten. Und es gibt Babies, die nachts gar nicht abgehalten werden wollen. All diese verschiedenen Präferenzen können sich auch im Lauf der Zeit ändern. Somit gilt: Locker bleiben, verschiedene Varianten ausprobieren und schauen, was jeweils am besten zur eigenen Familie passt.</div>
<div style="font-weight: normal;">
<br /></div>
<div style="font-weight: normal;">
Wenn ein Baby ohne Windel schläft, muss das Familienbett/Beistellbett entsprechend vorbereitet sein. Wasserdichte Unterlagen müssen auch atmungsaktiv sein, da sie ansonsten die Wärme- und Luftzirkulation beeinträchtigen und somit die Wahrscheinlichkeit des plötzlichen Kindstod erhöhen können. Ein Windelgürtel mit Mullwindel kann, falls ein Baby keine Windel tragen möchte und darauf mit Unruhe reagiert, eine Alternative zu komplett windelfreiem Schlafen sein, allerdings ist dann darauf zu achten, dass der Schritt nicht frei an der Luft ist, da ansonsten der Urin die Blase auskühlen kann. </div>
<div style="font-weight: normal;">
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVzr6rzV7UcvqC71rLkq2gVHLr2IT5C113zew85xv-SmGX_EAbEdW_jIurIKfOTKzKhqF25d_YzIY7D5tUE08c-IxQiimmbLTEuBtkp0hS38uoiFgcSO5HTYdBI_I3OyK97neBkKLreQKD/s1600/SAM_4176.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVzr6rzV7UcvqC71rLkq2gVHLr2IT5C113zew85xv-SmGX_EAbEdW_jIurIKfOTKzKhqF25d_YzIY7D5tUE08c-IxQiimmbLTEuBtkp0hS38uoiFgcSO5HTYdBI_I3OyK97neBkKLreQKD/s1600/SAM_4176.jpg" height="320" width="242" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Windelgürtel mit Mullwindel</td></tr>
</tbody></table>
<div style="font-weight: normal;">
<br /></div>
<div style="font-weight: normal;">
Schläft ein Baby im Schlafsack, sollte man diesen unten öffnen können, damit Wickeln und Abhalten weniger aufwendig sind. Da viele Babies, vor allem, wenn sie schon ein paar Monate alt sind, es lieber kühl haben beim Schlafen, kann es sein, dass ein Schafsack da, gerade im Sommer, zu warm ist. Eine Decke gibt Babies die Möglichkeit, sie bei zu viel Wärme wegzustrampeln. Bei Decken wird zwar oft von der Gefahr gesprochen, dass das Kind diese über den Kopf ziehen könnte, aber auch zu viel Wärme erhöht die Gefahr des plötzlichen Kindstods. Somit muss jede Familie für sich und abhängig von den individuellen Schlafgewohnheiten des Kindes beurteilen, was die beste und sicherste Entscheidung ist. </div>
<div style="font-weight: normal;">
<br /></div>
<div style="font-weight: normal;">
Um Unfällen in der Nacht entspannt begegnen zu können, kann man sich zuvor alles Benötigte neben dem Bett zurechtstellen: Töpfchen, ein Behältnis, in dem Urin bis zum Morgen gesammelt werden kann, Mullwindeln, Windeln, Handtücher, Bettwäsche, eine Ersatzunterlage, eine Ersatzdecke oder einen Ersatzschlafsack. Bei jedem Unfall die komplette Bettwäsche mitten in der Nacht wechseln zu müssen, ist sehr stressig, und somit kann ich nur empfehlen, sich den eventuellen Ekel vor dem Urin des Kindes oder eventuelle, sehr hohe Reinlichkeitsansprüche abzugewöhnen, ein Handtuch auf die nasse Stelle zu legen und am nächsten morgen erst auszutauschen, was ausgetauscht werden muss. ;)<br />
<br /></div>
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhQhk73PHV59B3s1i1P12_WmA3ek9kfA0D_CFCyFUkv0B5L2gEKwP3HxFnn0gFp1elg6xM5qtORZHQWJWrVL7RRh03ORHpgTstOBYSMerRqXx9cm7TYtRk0lhVG5kFdNSUmzMAgxuLzm0an/s1600/SAM_4175.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhQhk73PHV59B3s1i1P12_WmA3ek9kfA0D_CFCyFUkv0B5L2gEKwP3HxFnn0gFp1elg6xM5qtORZHQWJWrVL7RRh03ORHpgTstOBYSMerRqXx9cm7TYtRk0lhVG5kFdNSUmzMAgxuLzm0an/s1600/SAM_4175.jpg" height="243" width="320" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Asiatöpfchen, eine Unterlage mit wasserfester <br />
PUL-Schicht, ein Windelgürtel und Stulpen.</td></tr>
</tbody></table>
<h3>
<i><br /></i></h3>
<h3>
<i>Kleidung</i></h3>
<div>
<i><br /></i></div>
Je nachdem, ob man ein Windel-Back-Up nutzen will oder dem Kind tatsächlich keine oder nur selten eine Windel anziehen möchte, sind die Ansprüche an die Kleidung natürlich unterschiedlich. Strampler sind so oder so nicht sehr praktisch, da man mit ihnen mehr Zeit zum an- und ausziehen braucht. Dennoch gibt es auch Menschen, die damit gut zurechtkommen, jedoch sollten die Strampler dann wenigstens Knöpfe im Schritt haben.<br />
<br />
Zweiteilige Kleidungsstücke eignen sich um einiges besser für Ausscheidungskommunikation. Mit Back-Up lassen sich auch Bodies nutzen, doch wenn man komplett auf Windeln verzichten möchte, sind Bodies nicht sehr praktisch, da es bei einem Unfall mehr umzuziehen gibt.Tshirts/Pullis mit Hosen, oder aber auch Tunikas und Kleider mit Leggings, Strumpfhosen und/oder Stulpen sind gut geeignet. Ebenso sind sogenannte Splitpants sehr praktisch. Diese haben im Schritt einen Schlitz, sodass man ein Kind sehr schnell abhalten kann, ohne die Hose herunterziehen zu müssen. <a href="http://www.abhala.de/splitpantsinfos" target="_blank">Hier mehr Infos.</a><br />
<br />
<h3>
<i><br /></i></h3>
<h3>
<i>Weiterführende Literatur und Webseiten</i></h3>
<div>
<i><br /></i></div>
Zum Schluss möchte ich euch noch ein paar Tipps zum Nachlesen geben und Shops verlinken, in denen es spezielle Windelfrei-Produkte gibt. :)<br />
<br />
<i>Auf folgenden Webseiten gibt es viele gute Informationen:</i><br />
<ul>
<li><a href="http://windelfrei.blog.de/">http://windelfrei.blog.de/</a></li>
<li><a href="http://www.babysohnewindeln.de/">http://www.babysohnewindeln.de/</a> - hier kann man sich über Treffen und Kurse informieren</li>
<li><a href="http://www.topffit.de/">http://www.topffit.de/</a></li>
<li><a href="http://eliminication.net/">http://eliminication.net/</a> (Mit ein paar Erfahrungsberichten.)</li>
</ul>
<br />
<i>Online-Shops:</i><br />
<ul>
<li><a href="http://www.abhala.de/">http://www.abhala.de/</a></li>
<li><a href="http://www.mokoshop.eu/">http://www.mokoshop.eu/</a></li>
</ul>
<i><br /></i>
<i>Literatur</i><br />
<i><br /></i>
Ich muss sagen, dass Literatur nicht unbedingt nötig ist bei dem Thema, sondern die Tipps hier und die verlinkten Webseiten ausreichen, um sich vorzubereiten. Aber wer gerne ein Buch in der Hand hat, der kann sich folgende Bücher einmal anschauen, auch wenn ich nicht alle Inhalte komplett teile und man sich streckenweise unter Druck gesetzt fühlen könnte.<br />
<br />
<ul>
<li>Ingrid Bauer: Es geht auch ohne Windeln! Der sanfte Weg zur natürlichen Babypflege. Kösel-Verlag, 2004</li>
<li>Lini Lindmayer: Windelfrei? So geht's! Tologo Verlag, 2013</li>
</ul>
<div>
<br /></div>
<div>
So, das wären meine Tipps für Windelfrei/Ausscheidungskommunikation. Fragen können gerne in den Kommentaren gestellt werden. Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren!</div>
Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-4968679650103839462015-01-29T09:37:00.000-08:002015-01-29T09:45:18.924-08:00Was tun, wenn ein Kind sich verschluckt?<div dir="ltr">
Dass dem Kind etwas passiert, davor haben wohl alle Eltern Angst. Die Gefahr, dass ein Gegenstand oder ein Stück Essen im Hals stecken bleibt, ist bei Babies und Kleinkindern besonders hoch. Wir haben wahrscheinlich alle einmal erlebt, dass ein Kind sich verschluckt hat, und manches Mal ist uns das Herz in die Hose gerutscht dabei. Aber was tun, wenn es ernster wird? Wenn das Kind das Objekt nicht abhusten kann und es die Atmung komplett blockiert? Als Antwort darauf wird gerade folgendes Video fleißig in den sozialen Netzwerken geteilt, um Menschen über die richtigen Schritte zu informieren:</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://ytimg.googleusercontent.com/vi/gtbUB1XPW_o/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="http://www.youtube.com/embed/gtbUB1XPW_o?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
Link: <a href="http://youtu.be/gtbUB1XPW_o" style="background-color: white; color: #1155cc; font-family: arial, sans-serif; font-size: small;" target="_blank">http://youtube/gtbUB1XPW_o</a></div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
Auch wenn das Video mit seiner Kürze gut dafür ist, um auf dieses Thema aufmerksam zu machen, so ist es doch etwas zu verkürzt und ungenau. Deswegen wollte ich euch auch einmal Videos verlinken, in denen das Ganze detaillierter erklärt ist. Bei Säuglingen, also Babies unter einem Jahr, wird anders vorgegangen als bei Kleinkindern, Kindern und Erwachsenen. Deswegen ist es gerade für Eltern und andere Menschen, die mit Kindern zu tun haben, wichtig, einen gesonderten Erste-Hilfe-Kurs zum Thema Säuglinge und (Klein-)Kinder zu besuchen und regelmäßig zu wiederholen. Videos können helfen, das Gelernte aufzufrischen, aber die notwendigen Schritte an entsprechenden Puppen zu üben, macht deutlich sicherer.</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
<i>Wichtig! </i>Die folgenden Griffe nur anwenden, wenn </div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
die würgende Person <i>nicht</i> hustet. Solange eine Person </div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
hustet, sollte sie lediglich ruhig beim Prozess begleitet </div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
werden, um notfalls schnell einschreiten zu können.<br />
Und: In jedem Fall ruhig bleiben!</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
Hier ein Video von St. John Ambulance, in dem die Griffe deutlicher erklärt werden. Gerade das Stützen des Nackens ist bei Säuglingen besonders wichtig:</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://ytimg.googleusercontent.com/vi/nBsUyDiF_4U/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="http://www.youtube.com/embed/nBsUyDiF_4U?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
Link: <a href="http://youtu.be/nBsUyDiF_4U" style="background-color: white; color: #1155cc; font-family: arial, sans-serif; font-size: small;" target="_blank">http://youtube/nBsUyDiF_4U</a></div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
Hier wird erklärt, wie man einem Kleinkind und jungen Kind helfen kann:</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://ytimg.googleusercontent.com/vi/mLgFnSyDi-U/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="http://www.youtube.com/embed/mLgFnSyDi-U?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
Link: <a href="https://www.youtube.com/watch?v=mLgFnSyDi-U">https://www.youtube.com/watch?v=mLgFnSyDi-U</a></div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
Bei älteren Kindern und Erwachsenen würde man folgendermaßen vorgehen:</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://ytimg.googleusercontent.com/vi/m6728SbaW9Q/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="http://www.youtube.com/embed/m6728SbaW9Q?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
Link: <a href="https://www.youtube.com/watch?v=m6728SbaW9Q">https://www.youtube.com/watch?v=m6728SbaW9Q</a></div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
<i>Wichtig!</i> Nur auf den Rücken schlagen, wenn die Person </div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
nach vorne gebeugt ist! Durch einen Schlag entspannen </div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
sich die Muskeln für einen Moment, und dadurch kann das </div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
verschluckte Objekt dann wieder nach draußen gelangen. </div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
Doch wenn die betroffene Person dabei aufrecht steht, kann </div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
die Erdanziehungskraft bewirken, dass das gelockerte Objekt </div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
<i>noch tiefer</i> in die Luftröhre hineinrutscht!</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div dir="ltr">
Sollte man selbst die Person sein, die erstickt, und niemanden um sich haben, der*die einem helfen kann, ist es gut zu wissen, wie man sich selbst helfen kann:</div>
<div dir="ltr">
<br /></div>
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<iframe allowfullscreen="" class="YOUTUBE-iframe-video" data-thumbnail-src="https://ytimg.googleusercontent.com/vi/FEr9jjZ6fi8/0.jpg" frameborder="0" height="266" src="http://www.youtube.com/embed/FEr9jjZ6fi8?feature=player_embedded" width="320"></iframe></div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
Link: <a href="https://www.youtube.com/watch?v=FEr9jjZ6fi8">https://www.youtube.com/watch?v=FEr9jjZ6fi8</a></div>
<div dir="ltr" style="text-align: center;">
<br /></div>
<div dir="ltr" style="text-align: left;">
Es ist hilfreich, die Griffe mit einer Puppe, dem*der Partner*in oder vorsichtig im Spiel mit dem Kind zu üben – selbstverständlich ohne richtig zu schlagen/zu drücken. </div>
Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-38830348955791715212015-01-27T08:18:00.001-08:002015-01-27T08:18:30.883-08:00Erfahrungen nach knapp 17 Monaten Windelfrei/AusscheidungsskommunikationUnser Sohn wird bald 17 Monate alt, und entsprechend wollte ich ein erstes Resümee ziehen und unsere Erfahrungen mit Windelfrei/Ausscheidungskommunikation mit euch teilen. Die bisherige Reise war sehr interessant, und wir haben viel gelernt. Vor allem konnte ich viel durch die Erfahrungen anderer lernen, sodass ich nun auch meine mit euch teilen möchte, in der Hoffnung, dass es jemandem weiterhilft. Für die, die nicht wissen, was sich hinter diesen Begriffen verbirgt, kann ich folgende Artikel empfehlen:<br />
<br />
- <a href="http://eliminication.net/">http://eliminication.net/</a><br />
- <a href="http://www.artgerecht-projekt.de/downloads/artgerecht-windelfrei/">http://www.artgerecht-projekt.de/downloads/artgerecht-windelfrei/</a><br />
- <a href="http://www.topffit.de/was-ist-topffit.htm">http://www.topffit.de/was-ist-topffit.htm</a><br />
<br />
Kurz zusammengefasst: Babies sind von Anfang an in der Lage, ihr Ausscheidungsbedürfnis zu kommunizieren und ihre Ausscheidungen bis zu einem gewissen Grad zu beherrschen. Eingehen auf die Kommunikation kann einem Baby helfen, das Bewusstsein für die Ausscheidungen aufrecht zu erhalten, und kann somit viele Vorteile bringen. Windelfrei/Ausscheidungskommunikation ist nicht das gleiche wie Sauberkeitserziehung, da das Kind eben nicht zu irgendetwas hingezogen wird durch Belohnung/Schimpfen und ähnlichem, sondern es wird lediglich auf das Kind und seine Bedürfnisse eingegangen.<br />
<br />
Babies haben eindeutig von Anfang an eine gewisse Kontrolle über ihre Ausscheidungen, da ansonsten der Urin z. B. permanent unkontrolliert tropfen würde. Eine leichte Inkontinenz, bei der wenige Tropfen mal herauskommen, haben wohl tatsächlich alle Babies, allerdings urinieren Babies von Anfang an im Strahl, bei Neugeborenen häufig in dem Moment, in dem man die Windel abnimmt. Dadurch ist deutlich, dass sie ihren Urin für eine gewisse Zeit halten können. Und dass sie ungern ihre Kleidung nass machen, sondern sich lieber erleichtern, wenn sie ausgezogen sind. <br />
<br />
Bei der Ausscheidungskommunikation wird seitens der Eltern nach bestimmten Signalen Ausschau gehalten, die einer Ausscheidung vorhergehen, um das Kind dann zu entkleiden und es „abzuhalten“, also über einem Töpfchen, dem Waschbecken oder ähnlichem zu halten, damit es sich dann dort entspannen kann. Es geht also nicht darum, dass es die Ausscheidungen halten soll, sondern darum, dass dem Kind ermöglicht wird, sich zu entspannen, ohne sich selbst zu beschmutzen. <br />
<br />
Viele Babies reagieren sehr unruhig, wenn sie in ihre Windel machen müssen, manche reagieren sogar darauf, überhaupt eine Windel zu tragen. Entsprechend kann Ausscheidungskommunikation Eltern und Kind helfen, entspannter durch den Alltag zu gehen.<br />
<br />
Ich habe schon lange vor meiner Schwangerschaft von Ausscheidungskommunikation gehört, unter anderem einer Runde beigewohnt, bei der zwei Familien ihre Erfahrungen mit Interessierten geteilt haben. Ihre Erfahrungen haben mich davon überzeugt, es mit Windelfrei auszuprobieren. <br />
<br />
Während der Schwangerschaft habe ich in dem Buch „Es geht auch ohne Windeln“ von Ingrid Bauer gelesen, habe im Internet recherchiert und mich on- und offline mit anderen Eltern ausgetauscht. Ich habe teilweise in mir den Druck gespürt, dass es gleich von Anfang an perfekt klappen müsse, aber die Erfahrungen anderer haben mir geholfen, mich diesbezüglich weitestgehend zu entspannen.<br />
<br />
Als mein Sohn geboren wurde, haben wir ihn die ersten drei Tage nackt gelassen, größtenteils mit Körperkontakt und/oder locker in Tücher gewickelt. (Nicht gepuckt.) Ich hatte gehofft, dass ich so schneller ein Gefühl dafür entwickeln würde, wann er müsse. Aber mit zunehmenden Ausscheidungen, deren Signale ich noch nicht merkte, habe ich mich entschieden, ihm Windeln (und Kleidung) anzuziehen, um so den Stress zu reduzieren. Am 5. Tag probierte ich zum ersten Mal, ihn über einem Töpfchen zu halten, und er legte tatsächlich gleich los, jedoch ließ sich der Strahl schlecht „kontrollieren“. Also entschlossen wir uns, ihn über einer Plastikwanne abzuhalten, um so die Treffsicherheit zu erhöhen. ;)<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgfvPUNbZ1vvJ3sfyIGoTrX3CUJxmCGtMVLXauBTStXvch4TLfYasO4_b88pAhiXVmkZzbNKobAuwyig1z2Ep-vc_mcIXroT8-vy0JU4s16gdPQ6joa9s6U86E28v2yPLphpOe66M6w42jK/s1600/SAM_4147_Wanne_2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgfvPUNbZ1vvJ3sfyIGoTrX3CUJxmCGtMVLXauBTStXvch4TLfYasO4_b88pAhiXVmkZzbNKobAuwyig1z2Ep-vc_mcIXroT8-vy0JU4s16gdPQ6joa9s6U86E28v2yPLphpOe66M6w42jK/s1600/SAM_4147_Wanne_2.jpg" height="400" width="341" /></a></div>
<br />
<br />
Bezüglich des großen Geschäfts klappte es schnell, dass ich die Signale dafür identifizieren konnte. In seinem Fall drückte er zum einen recht offensichtlich, allerdings tat er dies auch bei Blähungen. Mit der Zeit stellte ich fest, dass es ein ganz bestimmtes Darmgeräusch gab, bevor er groß musste, dieses bei Blähungen aber ausblieb. Das Geräusch war eine Art helles Blubbern. Es pendelte sich auch schnell ein Rhythmus ein, er hatte im Allgemeinen ein- bis zweimal am Tag Stuhlgang, und meistens zu bestimmten Uhrzeiten, sodass ich zu diesen Zeiten aufmerksamer war als sonst.<br />
<br />
Nur bezüglich des kleinen Geschäfts konnte ich nach wie vor keine Signale entdecken. Wir hielten ihn zu den typischen Zeiten ab, nach dem Stillen und beim Wickeln, auch wenn er sich dann zwar oft erleichterte, landete dennoch auch viel in der Windel. Ich denke, er urinierte viel während des Stillens. Aber da ich anfangs Stillschwierigkeiten hatte und mich darauf konzentrierte vom Stillhütchen wegzukommen, konnte ich nicht auch noch lernen, wie man ein Baby beim Stillen abhält.<br />
<br />
Ich hatte auch probiert, ihn regelmäßig ohne Windel, nur mit einem Mulltuch zwischen den Beinen, zu lassen und ihn bewusst zu beobachten, um seine Signale zu erkennen. Leider merkte ich erst ein bis zwei Sekunden vorher, dass er sich erleichtern musste, also zu spät um ihn noch abzuhalten. Entsprechend wollte ich eventuellen Druck und Stress lösen und akzeptierte, dass es mit dem kleinen Geschäft einfach noch nicht so gut klappte. Dass das große Geschäft überwiegend im Töpfchen landete, war schon eine super Sache.<br />
<br />
Wegen verschiedener Gründe stiegen wir, als er so drei/vier Monate alt wurde, darauf um, ihn im Liegen auf Klopapier oder Küchenpapier seinen Stuhlgang verrichten zu lassen. Er wurde sehr schnell sehr schwer, brauchte aber recht viel Zeit für seine Ausscheidungen, sodass es anstrengend für uns wurde, ihn über der Wanne zu halten. Von dem Töpfchen war er nicht sehr begeistert, im Liegen schien es ihm jedoch zu gefallen. Nun mag das für einige aufwendig klingen, aber wir bevorzugten es gegenüber dem, seinen ganzen Intimbereich von seinen Ausscheidungen zu befreien und die Windel ausspülen zu müssen. Auch er schien sich lieber im Liegen erleichtern zu wollen statt in die Windel, da er oft beim Wickeln loslegte. Es pendelte sich so ein, dass er morgens sein großes Geschäft direkt beim Wickeln verrichtete, bzw. irgendwann auch unruhig aufwachte, weil er musste. Somit legten wir ihn auf den Wickeltisch, zogen die Windel aus, und er begann sogleich damit. <br />
<br />
Mit etwa fünf/sechs Monaten wurde mein Sohn plötzlich nachts zunehmend unruhiger. Da er das nächtliche Wickeln auch immer weniger tolerierte, dachte ich, dass auch die nächtliche Unruhe etwas mit dem Wickeln/Urinieren zu tun haben müsse. Von anderen Eltern hatte ich gehört, dass ihre Babies nachts nicht mehr gewickelt werden wollten, und sie sie somit die ganze Nacht in einer gut ausgestopften Windel ließen. Also probierte ich das auch aus. Aber es änderte nichts an seiner Unruhe. Nach wie vor wachte er ständig auf, wollte stillen und ließ sich kaum ablegen. Entsprechend kam ich dann darauf, es einmal auszuprobieren, ihm nachts gar keine Windel anzuziehen. Um Unfällen möglichst entspannt begegnen zu können, wurde sein Schlafbereich im Familienbett entsprechend vorbereitet, sodass ich schnell seine Unterlage wechseln konnte. <br />
<br />
Es gab zwar eine ganze Weile lang so gut wie täglich Unfälle, aber doch urinierte er den größten Teil der Nacht beim Stillen. Und da ich Stillen mit Töpfchen darunter noch nicht beherrschte, weil die Töpfchen ungeeignet waren, hielt ich ihm einfach eine Mullwindel zwischen die Beine, in die er sich erleichtern konnte, und die dann gleich in den Windeleimer kam, sobald er fertig war.<br />
<br />
Um uns das ganze noch einmal stressfreier zu machen, bestellte ich Asia-Töpfchen, Windelgürtel und Unterlagen auf <a href="http://www.mokoshop.eu/" rel="nofollow" target="_blank">dieser Webseite</a>. Mit Windelgürtel und Mullwindel schlief mein Sohn auch entspannt, sodass ich die Unterlage selten wechseln musste und ein Wechseln der Mullwindel ausreichte. Dank des Asia-Töpfchens schaffte ich es dann auch, ihn während des Stillens abzuhalten. (Ich werde auf die Produkte im nächsten Artikel näher eingehen.)<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjx0QLJKn7mswutkUjNBVfBi20zoSx42B6UWmWZlQuTfjOu5qRwW8NhTHsn13jBiRLdcrCfga42rvprgS2dVYcrIsepOUQkN68FwxdtFqsF_9rAVroT2qjeaur4UP8SahUoLi7jRQjNvoSM/s1600/SAM_4156_beimStillen_2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjx0QLJKn7mswutkUjNBVfBi20zoSx42B6UWmWZlQuTfjOu5qRwW8NhTHsn13jBiRLdcrCfga42rvprgS2dVYcrIsepOUQkN68FwxdtFqsF_9rAVroT2qjeaur4UP8SahUoLi7jRQjNvoSM/s1600/SAM_4156_beimStillen_2.jpg" height="327" width="400" /></a></div>
<br />
<br />
Im Sommer, etwa von seinem achten bis zehnten Lebensmonat, lief es sehr gut mit der Ausscheidungskommunikation. Sein großes Geschäft verrichtete er nach wie vor weitestgehend direkt nach dem Aufstehen, und er begann nun auch, sein kleines Geschäft zu signalisieren, indem er scheinbar grundlos unruhig wurde. Als wir verstanden, woher die Unruhe kam, setzten wir ihn gleich aufs Töpfchen, und er erleichterte sich. Nur unterwegs blieben wir bei Windeln, da es oft für ihn und uns stressig war, ihn auszuziehen und an einem geeigneten Ort abzuhalten. Unterwegs wollte er auch lieber im Geschehen sein, statt davon entfernt zu werden. Wir brauchten zu dieser Zeit nur wenige Windeln in der Woche.<br />
<br />
Doch als er mit zehn Monaten begann mobil zu werden und krabbeln lernte, blieb die Kommunikation sowohl beim großen als auch kleinen Geschäft plötzlich aus. Er verrichtete seinen Stuhlgang nur noch selten morgens, sondern zu verschiedenen Zeiten im Laufe des Tages. Nach einigen daneben gegangenen großen Geschäften stellte ich fest, dass seine Signale doch noch da waren, jedoch deutlich subtiler, und ich musste mich erst einmal neu darauf einstellen. Aber immerhin lief es in dem Bereich wieder, auch wenn er tagsüber wieder eine Windel trug. Zunächst war ich etwas frustriert, aber machte mir bewusst, dass es sich nicht um einen geradlinigen Prozess handelte. Auch von anderen hörte ich häufig, dass Babies in ihrer Mobilitätsphase erst einmal für eine Weile ihre Ausscheidungen nicht mehr kommunizierten bzw. ihnen das Spiel wichtiger war als eine saubere Windel.<br />
<br />
So blieb es dann bis vor wenigen Wochen. Mit 15/16 Monaten lernte er frei zu laufen, und da schien ihn die Windel zu stören, er zog sie sich selbst aus oder forderte uns auf, dies zu tun. Praktischerweise muss er allerdings seitdem noch etwa alle zwei Stunden Wasser lassen, und ich bekomme ein besseres Gefühl dafür, wann dieser Moment ist. Es ist für mich immer noch sehr erstaunlich, aber ich denke mir manchmal plötzlich, dass er wahrscheinlich mal muss, halte ihn ab oder setze ihn aufs Töpfchen, und legt er tatsächlich gleich los. Ich habe von dieser Intuition oft gelesen/gehört, hatte es manchmal erlebt, aber bei uns hat es anscheinend länger gedauert, bis es sich zuverlässiger einstellte. Kürzlich forderte er mich sogar selbstständig dazu auf, ihn aufs Töpfchen zu setzen, und er begann gleich mit dem kleinen und großen Geschäft.<br />
<br />
Nachts war es in den letzten Monaten sehr wechselhaft. Es gab Phasen, in denen er trocken zu werden schien, dann wieder Phasen, in denen er sich fast ausschließlich in die Mullwindel/auf die Unterlage erleichterte. Doch in der Regel urinierte er ein- bis zweimal in der Nacht auf die Unterlage und drei- bis viermal ins Töpfchen. Eine leichte Verstopfung war manchmal eine Ursache für häufigere Unfälle, da Verstopfung und Bettnässen miteinander zusammenhängen. (Hier ein interessanter <a href="http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/urologische-krankheiten/harninkontinenz/article/804672/verstopfung-kann-bettnaessen-ausloesen.html" rel="nofollow" target="_blank">Link</a> zu dem Thema.) Selten waren Krankheit oder die Zähne die Ursache, aber sehr oft war ich einfach zu müde, um von seinem unruhigen Grummeln schnell genug aufzuwachen, bevor er mit dem kleinen Geschäft loslegte.<br />
<br />
Allerdings gab es auch da in den letzten Wochen eine Veränderung: Nachdem ich einige Wochen das Gefühl hatte, er würde versuchen den Urin länger einzuhalten, wovon er dann zwar unruhig wach wurde, sich aber eben nicht erleichterte, hat er mittlerweile tatsächlich gelernt, seltener zu müssen. Er wacht zum Stillen nach wie vor alle zwei bis vier Stunden auf, aber uriniert nur ein- bis zweimal in der Nacht. Deshalb bleibe ich meistens liegen beim Stillen, und nur wenn ich mir denke, dass er wieder muss, oder er mir dies durch eine bleibende Unruhe deutlich macht, setze ich mich auf und halte ihm das Töpfchen drunter. Da er nun deutlich länger einhalten kann, gibt es nun auch wieder deutlich weniger Unfälle. <br />
<br />
Wie man sieht, ist unser Abenteuer mit der Ausscheidungskommunikation von einem Auf und Ab geprägt. Auch wenn es sich für manche vielleicht anstrengend anhört, und es das auch tatsächlich manchmal war, so würde ich es nicht anders machen wollen, da wir dank der tieferen Kommunikation vieles an Unruhe und Unzufriedenheit auflösen konnten. Dass wir Windelwäsche sparen, sehr selten mit Kot in der Windel und entsprechend wunder Haut zu tun haben und dass er womöglich jetzt schon mehr oder weniger trocken ist, sind schöne Nebeneffekte. Für mich ist die Hauptmotivation seine eigene Motivation. Ich finde es immer noch erstaunlich, dass er sich selbstständig dazu entschieden hat, nachts trockener zu werden, unterwegs fast nie groß zu müssen (ohne deswegen verspannt zu sein) und länger einzuhalten – ganz ohne Druck oder Belohnung.<br />
<br />
Natürlich passieren Unfälle, wenn er keine Windel an hat, und das ist manchmal auch ärgerlich. Aber ich halte es für wichtig, sich da selbst, so weit es geht, zu entspannen und die Gegebenheiten entsprechend anzupassen, damit ein Unfall möglichst stressfrei beseitigt werden kann. Unterlagen auf Betten/Matratzen/Sofas, Teppiche möglichst für eine Weile wegpacken oder auch abdecken und überall etwas zum aufwischen bereit halten – das gibt viel Lockerheit. Eine Pfütze auf dem Fußboden ist ja auch schnell beseitigt, woran ich mich manchmal auch selbst erinnern muss.<br />
<br />
Ich finde es bei Windelfrei sehr wichtig, sich die verschiedenen Möglichkeiten des Abhaltens bewusst zu machen und sich gegebenenfalls daran zu erinnern. Denn meine Erfahrung ist, dass Babies selten in immer der gleichen Position abgehalten werden wollen. Mein Sohn wollte häufig nicht aufs Töpfchen bzw. auf die WC-Verkleinerung, und entsprechend haben wir ihn wie auf dem ersten Bild über die Wanne oder das Waschbecken gehalten. Er wollte auch häufig möglichst nahen Körperkontakt beim Abgehaltenwerden, vor allem nachts, sodass es sehr hilfreich war, in Stillposition das Töpfchen drunter haben zu können, ob ich nun tatsächlich stillte oder er einfach in meinen Armen lag.<br />
<br />
Abschließend muss ich noch betonen, dass ich die Kombination aus Stoffwindeln und Windelfrei/Ausscheidungskommunikation sehr toll finde und nur empfehlen kann. Stoffwindeln, vor Allem das Überhosen-System, lassen sich gut daran anpassen, wie viel das Kind nun vermutlich urinieren wird. Dagegen muss man bei der Kombination aus Windelfrei und Wegwerfwindeln oft Windeln wegwerfen, in denen gerade einmal ein bisschen Urin landete. Und auch, dass Babies bei Stoffwindeln besser die Feuchtigkeit wahrnehmen können, sehe ich als einen Vorteil. So sind sie sich über die Geschehnisse bewusst, statt immer nur eine trockene Wegwerfwindel zu spüren, können so ein besseres Gefühl für ihre Ausscheidungen entwickeln und früher trocken werden – ganz ohne Sauberkeitserziehung. (<a href="http://www.familyliberation.org/2014/11/stoffwindeln-eine-einfuhrung-fur.html" target="_blank">Hier ein Artikel</a> zum Thema Stoffwindeln.)<br />
<br />
Mit den bisher gemachten Erfahrungen freue ich mich darauf, auch mit dem nächsten Kind selbstbewusster und entspannter diese Reise anzutreten, und ich hoffe, dass ich euch mit dem Bericht helfen konnte. Ich freue mich, wenn ihr eure Erfahrungen als Kommentar für andere hinterlassen würdet, und natürlich könnt ihr auch Fragen stellen. :)<br />
<br />
Im nächsten Artikel werde ich euch Tipps zum Thema geben und praktische Hilfsmittel vorstellen.Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-77906179392799875102015-01-12T07:24:00.000-08:002015-01-12T07:31:32.321-08:00 Education Without Borders—A Closer Look … / Bildung ohne Grenzen – Eine genauere Betrachtung …Education Without Borders—A Closer Look … <br />
<br />
I wrote about this
topic in my other blog, that is dormant at the moment, two years ago
after watching the documentary “Schooling the World—A White Man’s Last
Burden”. (Video below.) As this topic still moves me today I revised the text to post
it on this blog. Because this blog is not only about the liberation of
the western family, but about the liberation of all families.<br />
<br />
After
I finished school I started to see the western educational and
schooling agenda very critically. We western people tend to think that
our education system would be superior to others and that we would have
to help non-western countries overcoming poverty and their “inferior”
political and societal system by schooling them.<br />
<br />
But why should
the western education system and the western knowledge be so great and
superior that “we” would have to spread it in the whole wide world? Are
western people all surprisingly happy? Does the western system work
perfectly without harming anyone? And even if that would be the
case—would that entitle the western world to force others to live by the
same rules and in the same way?<br />
<br />
I used the word “force” on
purpose. Some people might argue that in our modern times the west does
not force anybody, that other peoples and cultures themselves would want
to learn how to read and speak English and so on. Is that really the
case? I suggest to take a closer look.<br />
<br />
So what is the west
actually doing? What are we actually doing? One version would be: We
march into regions where people live in small, sustainable communities
in harmony with nature and we call the people there “uncivilized” and
“poor”. We rob them of their food, their water, their land and their
resources. Therefore the people have to start to work for us to sustain
themselves, because the way they have sustained themselves for hundreds
of years doesn’t work anymore, we have taken it all. Now they depend on
us for work and for “generous” donations etc.<br />
<br />
But that’s still
not enough. Now they have to be “civilized”, they have to be “schooled”.
Why? Because they have to be good workers. Thus we tell them that they
would be dumb, they wouldn’t know anything, that their way of life would
be backward and the western way of life would be progressive. We do
this until many of the so-called “uncivilized” people start to actually
believe that the only option worth striving for would be to become like
us. Especially very young people are being targeted. Now many of the
non-western people are fighting for themselves to get the western
education, as we made them depend on it, and the western teachers go
into these countries believing they would be doing something good. They
have the best intentions, but are they really helping? Or are they not
feeding a system that makes more and more people dependant on the
western world and by doing this makes us richer and richer?<br />
<br />
These
indigenous peoples have adapted to their surroundings and to the nature
they live in, they very often have a vast oral tradition, they posses
immense knowledge on how to grow ones food, how to build a house, how to
live sustainably so the future generations can survive too, and they
have rich cultures, full of music and art.<br />
<br />
I do not want to idealise indigenous peoples, but there are certain facts:<br />
<br />
- Many of them manage to deal with topics the west has problems with:
sustainability, making communal decisions, living self-sufficient and so
on.<br />
- Every way of life is unique and nobody would want other
peoples just marching in and forcing their way of life unto ones own. <br />
<br />
Of
course indigenous peoples are not perfect. But neither is everything
perfect in the western world—far from it. So who are we to force our
education and with that our way of life on other people? And who are we
to be so arrogant as to think that the western knowledge is worth more
than the non-western knowledge? For example: How could a written
tradition and with that the ability to write and read be worth more or
less than an oral tradition and with that the ability to know a huge
amount of information by heart?<br />
<br />
And even with cultures that are
neither indigenous nor western the story goes very similar: We invent
reasons to march into the respective countries, but the real reasons
seem to always be power and money. We used to play the religion card,
sent missionaries to spread the oh so superior Christianity. But that
seems to be out. We want to paint Muslims as the evil ones that want to
spread their religion. So now we say that we want to bring democracy and
education into those countries, but we are mainly instilling
consumerism through schools.<br />
<br />
Colonialism still exists, it just
goes through the backdoor. And the missionaries are now teachers who are
preaching the western life to “those who have to be saved”.<br />
<br />
Of
course everybody should have the right and the possibilities to leave
the culture or the country one was born into and/or to learn whatever
one wants to learn. But western people have to stop thinking
(consciously or unconsciously) that they would be superior to other
cultures and countries, because this mindset harms other people. Yes,
nobody should have to suffer, to starve or to live in a war. But we
cannot help others by intruding into their lives even further. We cannot
help if we don’t view others as equal. We cannot help if others don’t
want our help. And most importantly: We have to ask for help ourselves,
as we are in urgent need of some as well.<br />
<br />
We as humans and
earthlings should work together and learn from each other instead of
forcing anybody to live in one specific way. Every culture has something
to contribute, we all could gain so much. Or in the words of Tȟatȟáŋka
Íyotake (Sitting Bull):<br />
<br />
“Let us put our minds together and see what life we can make for our children.”<br />
<br />
<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikZm-3TI4mMufEg0FaqgLhKHxsPfRx9JoAn_PprtL_aJiIOF4JI27nnGGln0Uw3OHl-7UorXAkPFEOmvwuDXcOMW_XSMRwFhVPvMESd_peXt-HRl9DIHaSrsqMduuaRsfRTspOj65BWZXO/s1600/let+us+put+our+minds+together.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEikZm-3TI4mMufEg0FaqgLhKHxsPfRx9JoAn_PprtL_aJiIOF4JI27nnGGln0Uw3OHl-7UorXAkPFEOmvwuDXcOMW_XSMRwFhVPvMESd_peXt-HRl9DIHaSrsqMduuaRsfRTspOj65BWZXO/s1600/let+us+put+our+minds+together.jpg" height="400" width="280" /></a></div>
<br />
<br />
Bildung ohne Grenzen – Eine genauere Betrachtung …<br />
<br />
Ich habe vor zwei Jahren über dieses Thema in meinem anderen Blog, der aktuell ruht, geschrieben, nachdem ich die Dokumentation „Schooling the World—A White Man’s Last Burden“ sah. (Video unten.) Da dieses Thema mich nach wie vor bewegt, habe ich den Text überarbeitet, um ihn hier auf diesem Blog zu veröffentlichen. Denn in diesem Blog geht es nicht nur um die Befreiung der westlichen Familie, sondern um die Befreiung aller Familien.<br />
<br />
Nachdem ich die Schule abgeschlossen hatte, begann ich die westliche Bildungs- und Schulungsagenda sehr kritisch zu sehen. Wir westlichen Menschen neigen dazu zu denken, dass unser Bildungssystem anderen überlegen wäre und wir nicht-westlichen Ländern helfen müssten, ihre Armut und ihr „unterlegenes“ politisches und gesellschaftliches System zu überwinden, indem wir sie beschulen.<br />
<br />
Doch warum sollte das westliche Bildungssystem und das westliche Wissen so großartig und überlegen sein, sodass „wir“ hinausgehen müssten, um es in der ganzen Welt zu verbreiten? Sind westliche Menschen alle außergewöhnlich glücklich? Funktioniert das westliche System perfekt, ohne dass jemand dabei zu Schaden kommt? Und selbst wenn dem so wäre – würde dies der westlichen Welt das Recht geben, andere dazu zu zwingen, nach den gleichen Regeln und auf die gleiche Art und Weise zu leben?<br />
<br />
Ich habe absichtlich „zwingen“ geschrieben. Manche Menschen könnten einwenden, dass der Westen in unserer modernen Zeit niemanden zwingt, dass andere Völker und Kulturen selbst lernen wollen würden, Englisch zu lesen und zu sprechen usw. Ist das wirklich der Fall? Ich schlage vor, genauer hinzusehen.<br />
<br />
Was macht der Westen also tatsächlich? Was machen wir eigentlich tatsächlich? Eine Version wäre: Wir marschieren in Regionen ein, in denen Menschen in kleinen, nachhaltigen Gemeinschaften in Harmonie mit der Natur leben, und wir nennen die Leute dort „unzivilisiert“ und „arm“. Wir rauben ihnen ihr Essen, ihr Wasser, ihr Land und ihre Ressourcen. Somit müssen die Menschen anfangen, für uns zu arbeiten, um sich zu ernähren, denn die Art und Wiese, wie sie sich seit Hunderten von Jahren ernährt haben, funktioniert nicht mehr, wir haben ihnen alles genommen. Nun sind sie von uns abhängig bezüglich Arbeit und „großzügiger“ Spenden.<br />
<br />
Aber das ist noch nicht genug. Nun müssen sie „zivlisiert“ werden, sie müssen beschult werden. Warum? Weil sie gute Arbeiter*innen sein müssen. Also sagen wir ihnen, dass sie dumm seien, dass sie nichts wüssten, dass ihre Lebensweise rückständig sei und die westlichen Lebensweise fortschrittlich. Wir tun dies bis viele der so genannten „unzivilisierten“ Menschen beginnen zu glauben, dass sie tatsächlich die einzig erstrebenswerte Möglichkeit sei, so zu werden wie wir. Vor Allem sehr junge Menschen werden ins Visier genommen. Nun kämpfen viele der nicht-westlichen Menschen selbst darum, eine westliche Bildung zu bekommen, da wir sie davon abhängig gemacht haben, und westliche Lehrer*innen ziehen in diese Länder in dem Glauben, dass sie etwas Gutes täten. Sie haben die besten Absichten, aber helfen sie tatsächlich? Oder füttern sie nicht ein System, das immer mehr Menschen abhängig von der westlichen Welt und uns somit reicher und reicher macht?<br />
<br />
Diese indigenen Völker haben sich an ihre Umgebung und die Natur, in der sie leben, angepasst, sie haben sehr häufig eine ausgedehnte mündlich überlieferte Tradition, sie verfügen über ein immenses Wissen darüber, wie man sein eigenes Essen anbaut, wie man ein Haus baut, wie man nachhaltig lebt, so dass auch zukünftige Generationen überleben können, und sie haben reiche Kulturen voller Musik und Kunst.<br />
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Ich möchte indigene Völker nicht idealisieren, aber gewisse Fakten stehen nun einmal fest:<br />
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- Viele von ihnen gehen erfolgreich mit Themen um, mit denen der Westen seine Probleme hat: Nachhaltigkeit, gemeinschaftliche Entscheidungsfindung, eigenversorgt zu leben usw.<br />
- Jede Lebensart ist einzigartig und niemand würde wollen, dass andere Menschen einfach einmarschierten und ihre Lebensart einem aufzwängten. <br />
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Natürlich sind indigene Völker nicht perfekt. Aber genauso wenig ist in der westlichen Welt alles perfekt – im Gegenteil. Also wer sind wir, dass wir anderen Menschen unsere Bildung und damit unsere Lebensweise aufzwingen? Und wer sind wir, um so arrogant zu sein, dass wir glauben, das westliche Wissen sei mehr wert als das nicht-westliche Wissen? Zum Beispiel: Wie könnte eine schriftliche Überlieferung und damit die Fähigkeit zu lesen und zu schreiben mehr oder weniger wert sein als eine mündliche Überlieferung und damit die Fähigkeit, eine enorme Menge an Informationen auswendig zu wissen?<br />
<br />
Und selbst bei Kulturen, die weder indigen noch westlich sind, läuft die Geschichte sehr ähnlich: Wir erfinden Gründe, um in die entsprechenden Länder einzumarschieren, aber die wahren Gründe scheinen immer Macht und Geld zu sein. Wir haben früher die Religionskarte gespielt, haben Missionare losgeschickt, um das ach so überlegene Christentum zu verbreiten. Aber das ist offenbar nicht mehr modern. Wir möchten nun Muslime als die bösen darstellen, die ihre Religion verbreiten wollen. Also sagen wir nun, dass wir Demokratie und Bildung in diese Länder bringen wollten, aber hauptsächlich flößen wir Konsumerismus durch Schulen ein.<br />
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Kolonialismus existiert nach wie vor, er geht nur durch die Hintertür. Und die Missionar*innen sind nun Lehrer*innen, die den westlichen „way of life“ denen predigen, die „gerettet werden müssen“.<br />
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Natürlich sollte jede*r das Recht und die Möglichkeit haben, die Kultur oder das Land zu verlassen, in die/in das man hineingeboren wurde, und/oder das zu lernen, was auch immer man lernen möchte. Aber westliche Menschen müssen aufhören, (bewusst oder unbewusst) zu denken, dass sie anderen Ländern und Kulturen überlegen seien, denn diese Einstellung schadet anderen Menschen. Ja, niemand sollte leiden, hungern oder in einem Krieg Leben müssen. Aber wir können anderen nicht helfen, indem wir uns noch mehr in ihr Leben einmischen. Wir können nicht helfen, solange wir andere nicht als ebenbürtig ansehen. Wir können anderen nicht helfen, wenn diese unsere Hilfe nicht wollen. Und am wichtigsten: Wir müssen selbst um Hilfe bitten, denn auch wir brauchen sie dringend.<br />
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Wir als Menschen und Erdlinge sollten zusammen arbeiten und voneinander lernen, statt irgendjemanden dazu zwingen, auf eine bestimmte Weise zu leben. Jede Kultur hat etwas beizutragen, wir könnten alle so viel gewinnen. Oder mit den Worten von Tȟatȟáŋka Íyotake (Sitting Bull):<br />
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„Lasst uns unseren Verstand bündeln und schauen, welches Leben wir für unsere Kinder schaffen können.“<br />
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Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-8660076253596762072014-12-03T07:56:00.002-08:002014-12-03T11:57:59.014-08:00Unerzogen – Was es ist und nicht ist.<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgt1VQAcg2tl8K8PQcHYaM3CA3vDIJ3IKjKb9XV_dtAQekPiaGuXTvU6OGrIbjVb49B2KRHerBRVuXxR-z0nlK7aevxr1TjsQ3f2eJ6EDRBkDdqejmFZOIGQ3PaBaRjh3SlrMjCENeY2skE/s1600/7+Jahre+1+Monat_3w.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgt1VQAcg2tl8K8PQcHYaM3CA3vDIJ3IKjKb9XV_dtAQekPiaGuXTvU6OGrIbjVb49B2KRHerBRVuXxR-z0nlK7aevxr1TjsQ3f2eJ6EDRBkDdqejmFZOIGQ3PaBaRjh3SlrMjCENeY2skE/s1600/7+Jahre+1+Monat_3w.jpg" height="400" width="268" /></a></div>
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Dieser Post greift vieles auf, das in einer Diskussion in einer Eltern-Gruppe auf Facebook vor bald einem Jahr geschrieben wurde. Hiermit ein riesengroßes Danke an alle, die mitdiskutiert haben. Es ist selten, dass Internet-Diskussionen trotz Reizthema und durchaus provokanten Äußerungen so konstruktiv verlaufen.<br />
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Schon das Wort „unerzogen“ ist provokant. Es ist provokant, Erziehung zu kritisieren und sich bzw. die eigenen Kinder stattdessen als „unerzogen“ zu bezeichnen. Unerzogen wird sehr häufig mit antiautoritärer Erziehung gleichgesetzt. Aber letzteres ist eben ein Erziehungsstil, wohingehen „Unerzogen“ der bewusste Verzicht auf Erziehung ist. Wie ich in meinem letzten Post schrieb, liegt Erziehung der (bewusste oder unbewusste) Glaube zu Grunde, dass Heranwachsende so, wie sie sind, nicht richtig seien, und sie erst einmal viele Jahre des Zurechtgezogen-Werdens hinter sich bringen müssten, um als „vollwertige“ Teile der Gesellschaft zu gelten und entsprechend respektiert zu werden. Kinder sollen dabei schon früh mit Regeln konfrontiert werden und so mit diesen umgehen lernen. Genauso sollen sie früh mit anderen Dingen konfrontiert werden, wie z. B. mit Frustration und Konsequenzen (Strafen), was sie wieder auf das Leben vorbereiten soll. (Wobei antiautoritäre Erziehung da eine Ausnahme bildet, auf die ich weiter unten etwas mehr eingehen werde.)<br />
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Die Sache ist nur: Eltern müssen keine „künstlichen“, unauthentischen Regeln und Grenzen schaffen, damit ihre Kinder lernen können, mit diesen umzugehen. Es gibt ohnehin sehr, sehr viele „natürliche“ oder authentische Grenzen, und es gibt Regeln, die sich aus diesen Grenzen ergeben, und es gibt „natürlich“ bzw. authentisch vorkommende Konsequenzen. All dies ist für ein Kind ohnehin schon sehr frustrierend. Jeder Mensch hat seine eigene persönliche Grenze, Menschen in Gruppen haben zusätzliche, gruppenspezifische Grenzen. Dazu kommen noch Grenzen von anderen Lebewesen, mit denen wir interagieren, Grenzen der Umwelt (Stichwort Ökologie), physikalische Grenzen und viele mehr. Gerade in der Stadt sind die Freiheiten von Kindern ohnehin stark eingeschränkt. Das ist schon ein großer Haufen Grenzen, und damit verbunden sind viele Regeln und Konsequenzen. Zusätzliche, künstlich geschaffene sind schlicht nicht nötig. <br />
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Was ist nun eine unauthentische Grenze, was eine authentische? Mein Sohn ist gerade (wieder) sehr begeistert von Wasser. Er möchte sehr häufig am Tag mit Wasser spielen, vor allem sobald er ein Waschbecken, das Trinkwasser der Hunde oder eine Tasse mit Wasser darin sieht. Nun ist meine Grenze, dass ich nicht mehrmals am Tag nass werden möchte, und dass ich nicht möchte, dass der Parkettboden ständig nass wird. Genauso möchte ich, dass auch viele andere Gegenstände nicht nass werden, wenn es ihnen schaden könnte oder sie dadurch kaputt gehen könnten. Mir ist ebenso wichtig, dass seine Kleidung nicht mehrmals am Tag nass wird, da ich nur eine begrenzte Anzahl von Wechselklamotten für ihn habe. Das sind schon sehr, sehr viele Grenzen. Nun hat er aber auch seine persönliche Grenzen: Ich habe kein Recht, ihm diesen Spaß zu verbieten und somit dafür zu sorgen, dass er sehr häufig am Tag fürchterlich weinen würde, bis er letztlich aufgäbe, und ich ihm damit ein Stück Wissbegierde und sehr viele Lernerfahrungen kaputt gemacht hätte. Denn das ist ja das, was er möchte: Er möchte lernen, was Wasser ist und wie es funktioniert. Er möchte mich nicht ärgern oder manipulieren. Wenn ich aus den gerade genannten authentischen Grenzen schließen würde, dass er gar nicht mit Wasser spielen dürfte oder nur viel seltener, als er das möchte, würde ich eine künstlich-unauthentische Grenze aufziehen und damit seine Grenzen überschreiten. Die Konsequenz wäre somit eine Strafe, und seine Frustration wäre zu hoch, als dass er lernen könnte, mit dieser umzugehen.<br />
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Also suche ich nach Lösungen, die weder seine noch meine Grenzen überschreiten. Er spielt sehr viel in der Badewanne, aber nur mit 5–10 cm Wasser, da mir auch Ressourcenschonung wichtig ist. (Ich verbrauche durch die Stoffwindeln schon genug Wasser.) Zusätzlich hat er eine Art „Wasserstation“ im Spielzimmer. Es gibt dort eine abwischbare, große Krabbelmatte, in die Mitte habe ich ein paar große Badetücher platziert. Wenn er in der Küche z. B. das Wasser aus dem Hahn laufen sieht und damit spielen möchte, sage ich ihm: „Okay, wir gehen ins Spielzimmer, und da kannst du mit Wasser spielen.“ Anfangs war er noch frustriert, weil ich ihn im ersten Moment vom Wasser weggenommen habe, aber er hat relativ schnell gelernt, dass ich ihm eine alternative Möglichkeit gebe, mit Wasser spielen zu können. Ich ziehe ihm noch schnell seine Klamotten aus, und auf die Tücher stelle ich ihm dann eine große Schüssel mit Wasser. Dazu hat er noch diverse wassertaugliche Spielzeuge. Er ist zufrieden, weil er mit Wasser spielen kann. Und ich bin zufrieden, weil weder ich noch der Boden noch seine Klamotten nass werden, und ich kann dann entweder mitspielen oder habe etwas Zeit, in der ich etwas erledigen oder mich auch einfach ausruhen kann. Am Wasch-/Spülbecken spielt er auch öfter, aber da es dort wieder mehr Grenzen gibt (ich und der Boden werden dabei häufiger nass, manchmal liegen potentiell gefährliche Gegenstände wie Messer in der Nähe des Spülbeckens usw.), biete ich ihm meist seine Spielstation an, und meist lässt er sich auf diesen Kompromiss ein. Desweiteren wünsche ich mir natürlich, dass er ein Verständnis dafür entwickelt, warum Spielen mit Wasser nicht immer und überall möglich ist. Also erkläre ich ihm die authentischen Grenzen von mir und anderen Personen. Aber nicht mit „Das macht man nicht“, denn er kennt diesen „man“ ja gar nicht. Ich bleibe stattdessen bei mir: „Der Boden geht durch Wasser kaputt, und ich möchte, dass der Boden heil bleibt.“ Auch wenn er jetzt noch nicht so viel versteht, wird er es mit der Zeit immer besser verstehen, sodass ich dann noch mehr erklären werde („Warum geht der Boden kaputt?“, „Warum möchtest du, dass er heile bleibt?“ ;) ), aber auf jeden Fall versteht er jetzt schon meinen Ton. Ich möchte ihn nicht bestrafen, ich möchte ihm nicht den Spaß verderben. Ich kann sehr gut verstehen, dass ihn das frustriert, und ich möchte ihm eine Alternative bieten. All das kann ich durch meinen Ton vermitteln.<br />
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Diverse Konflikte im Alltag können so behandelt werden. Wenn die Kinder laut sind, wenn sie die Wand anmalen wollen, wenn sie einen selbst oder andere verletzen – bei all diesen Konflikten sind die Fragen: Was ist meine Grenze? Was sind die Grenzen anderer beteiligter Personen? Und ganz wichtig, aber leider oft ignoriert: Was ist die Grenze des Kindes? Genauso betrifft das auch die Wünsche und Hoffnungen aller Beteiligten. Mit dem Wissen über die jeweiligen Grenzen und Wünsche kann dann überlegt werden, welche Möglichkeiten es gibt, einen Kompromiss zu finden. Je älter das Kind wird, umso mehr Kommunikation erfordert dies. Und von Anfang an erfordert es viel Reflexion, Einfühlungsvermögen und auch Kreativität bezüglich Lösungsansätzen. Das ist nicht einfach, aber im Endeffekt bedeutet es viel, viel weniger Kampf, was ich als eine große Erleichterung im Alltag empfinde. Und das alles hat nichts mit Erziehung zu tun. Diesen Umgang mit Konflikten wünsche ich mir für alle Menschen und Zusammenschlüsse von Menschen. Das ist auch eine großartige Möglichkeit, Kinder auf ihre Zukunft vorzubereiten. Denn die Fähigkeit Konflikten mit Ruhe, Reflexion, Kommunikation und Kompromiss- bzw. Konsensfindung begegnen zu können, ist eine, die einen sehr weit bringen kann, und zwar in sämtlichen Lebensbereichen.<br />
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Wie wird jedoch meistens mit Konflikten umgegangen? Der Alltag in den meisten Familien ist, dass die Macht der Eltern den Kindern aufgezwungen wird. Und wir haben sehr viel Macht, gerade über die Jüngsten. Ich könnte meinen Sohn körperlich davon abhalten, mit Wasser zu spielen (oder: laut zu sein, die Wand anzumalen usw.), ohne ihm eine Alternative zu bieten. Sollte er doch einmal an Wasser herankommen, z. B. an das Trinkwasser der Hunde, könnte ich ihn anschreien und bestrafen. Oder ich könnte etwas tun, was für sanfte Erziehung gehalten wird: Ich könnte ihn davon ablenken, mit Wasser zu spielen. Aber was würde er daraus lernen? Er würde zum einen lernen, dass mein Bedürfnis, mein Wille wichtiger sind als sein Bedürfnis und sein Wille. Er würde lernen, dass manche Menschen mehr wert sind als andere. Er würde bei der „sanften Erziehung“ lernen, dass Menschen andere Menschen manipulieren dürfen. Und dass die, die auf irgendeine Art und Weise mehr Macht haben, diese Macht gegenüber Schwächeren ausnutzen dürfen. So sieht zwar tatsächlich die Welt gerade aus, aber ich wünsche mir eine bessere Welt. Mein Sohn wird noch früh lernen, dass andere nach diesen Prinzipien leben. Aber er wird dann wissen, dass dies nicht so sein muss. Dass es auch eine Alternative gibt zu dem, was alltäglich in unserer Gesellschaft abläuft. Und er wird wissen, dass diese Alternative tatsächlich funktioniert.<br />
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Somit ist das dann auch die Antwort auf so typische Fragen wie: „Aber was ist, wenn das Kind auf die Straße läuft?“ Ich sehe es nicht als Erziehung an, mein Kind vor dem Tod zu schützen. So wie ich eine*n Freund*in davon abhalten würde, vor ein Fahrzeug zu rennen, würde ich das auch genau so bei meinem Kind tun. Natürlich ist die Situation bei Kleinkindern eine besondere: Sie lernen erst, was Fahrzeuge sind, und dass sie sehr gefährlich sein können. Die Erklärung dessen ist auch keine Erziehung. Erziehung wäre es, wenn geschimpft statt erklärt wird, wenn unzureichend erklärt wird („Das macht man nicht. Das gehört sich so.“), wenn die Grenze des Kindes überschritten wird, indem es dazu gezwungen wird, einen die ganze Zeit an der Hand zu halten bzw. direkt neben einem zu laufen, wenn es für ein gedankenloses Auf-die-Straße-zulaufen geschimpft wird usw. Das sind unauthentische Grenzen und Konsequenzen, die ein Kind noch viel mehr einschränken, als es Fahrzeuge und Straßen ohnehin schon tun.<br />
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Eine Grenze, die im jetzigen Augenblick authentisch und wichtig ist, muss dies jedoch nicht bleiben. Ich denke, es ist sehr wichtig, dass wir unsere Grenzen immer wieder hinterfragen, da sie zwar manchmal durchaus authentisch sind, aber dennoch das Leben anderer stark einschränken oder andere belasten. Ein etwas überzeichnetes Beispiel: Wenn ein Elternteil extrem empfindlich bezüglich Lärm, Unordnung und/oder Dreck ist, dann schränkt das ein Kinderleben sehr stark ein und ein Kind kann sich nicht mehr frei entfalten und kann sich nicht zu Hause fühlen, wenn es den ganzen Tag leise sein soll und nicht richtig spielen kann, weil es keine Unordnung produzieren darf. Also ist es wichtig, da eine Lösung zu finden. In dem Fall kann die Lösung teilweise aber nur darin liegen, dass das Elternteil einen entspannteren Umgang mit Lärm etc. findet. Es gibt zwar auch andere Kompromissmöglichkeiten, wie z. B., dass das Kind sich wenigstens in seinem/einem Zimmer frei entfalten kann, aber da es sich schließlich auch überall wohlfühlen soll, bringen diese Regeln nur bedingt Erleichterung. Für mich ist das klar, dass Erwachsene da die Aufgabe haben, ihre Grenzen zu hinterfragen, da dies gerade für jüngere Kinder noch nicht so leicht möglich ist, und gerade für Eltern ist dies eine Aufgabe, da sie den Entschluss gefasst haben, das Kind zu bekommen bzw. nicht wegzugeben. Damit tragen sie Verantwortung für das Wohl des Kindes, und diese Verantwortung beinhaltet die Reflexion des eigenen Verhaltens. Wenn ein Kind älter wird, kann man es natürlich auch durchaus dazu einladen, eigene Grenzen zu hinterfragen, so wie man das auch bei Freund*innen kann. <br />
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Was ist nun der Unterschied zu antiautoritärer Erziehung? Bei dieser werden zwar keine Vorgaben gemacht, aber (in der strikten Form) auch keine authentischen Grenzen kommuniziert. Weil es sich eben um Erziehung handelt, sich Erwachsene also ausgedacht haben, was für Kinder das Beste sein könnte, und sich nun künstlich-unauthentisch verhalten, um das Erziehungsziel zu erreichen, werden die Kinder wieder in eine Richtung gedrängt. Der respektvolle Umgang mit authentischen Grenzen wird nicht vorgelebt. Zumindest was die Definition angeht. Bezüglich des tatsächlichen Alltags wurde das nicht immer so streng gelebt, und ich habe den Eindruck, dass manche mit ihrer Auslegung der antiautoritären Erziehung dem Unerzogen-Konzept durchaus sehr nahe waren. Was wahrscheinlich damit zusammenhängt, dass die Grundannahme eine andere ist als bei den meisten anderen Erziehungsformen. Es wird bei antiautoritärer Erziehung davon ausgegangen, dass Kinder so, wie sie sind, richtig sind, und sie werden in ihrer Entfaltung und Wissbegierde nicht eingeschränkt.<br />
<br />
Unerzogen wird häufig auch mit Vernachlässigung gleichgesetzt, weil Erziehung als Grundrecht wahrgenommen wird. Doch wenn man sich tatsächliche Fälle von Vernachlässigung einmal ansieht, stellt man fest, dass da meist sogar sehr massiv erzogen wird. Mit den Kindern wird sich zwar kaum beschäftigt, aber wenn doch, dann werden Befehle erteilt, es wird geschimpft, und oft wird der Wille auch mit körperlicher Gewalt durchgesetzt. Wohingegen hinter Unerzogen, wie oben beschrieben, viel Mühe steht. Wobei ich denke, dass wir, die selbst erzogen wurden und oft nicht so recht wissen, wo unsere authentischen Grenzen eigentlich liegen und wie wir sie verteidigen können, ohne die Grenzen anderer zu überschreiten, dass wir es erst einmal am schwierigsten haben. Für unsere Kinder wird Unerzogen viel intuitiver sein, und somit haben sie dann nicht ganz so viel Arbeit.<br />
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Ich habe den Eindruck, das Konzept „Unerzogen“ ist leichter anhand von Beispielen verständlich, weswegen ich einmal ein paar Fragen bzw. Aussagen aufgreifen möchte, um daran deutlich zu machen, was Nicht-Erziehen und Erziehen jeweils bedeutet. Die Fragen/Aussagen sind aus Internet-Diskussionen.<br />
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<i>„Hat es nicht auch was mit Respekt anderen gegenüber zu tun, wenn ich meinem Kind </i><i><span class="Unicode">‚Nein‘</span> sage, wenn es während der Hochzeitsrede eines Bräutigams weiter laut krakeelend durch den Saal tobt?“</i><br />
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Grundsätzlich finde ich es schade, dass wir in einer Gesellschaft leben, die sehr wenig auf die Bedürfnisse von Heranwachsenden eingeht und ihnen permanent abverlangt, sich auf eine bestimmte Art und Weise zu benehmen. Damit wird auch ein enormer Druck auf Eltern ausgeübt. Nun, wenn ich mich mit meinem Kind in einer solchen oder ähnlichen Situation wiederfinden würde, würde ich zunächst schauen, ob es denn wirklich jemanden stört. Je nach Anzahl der Menschen, ist das natürlich nicht immer so leicht feststellbar, aber ich denke, meistens spürt man das doch ganz gut, welche Emotionen einem entgegen schlagen, ob die Mitmenschen amüsiert sind, ob sie es vielleicht kaum wahrnehmen oder ob sie sich dadurch gestört fühlen. Oft habe ich aber festgestellt, dass ich mir übertriebene Sorgen gemacht habe.<br />
<br />
Wenn dem aber nicht so ist und es tatsächlich Menschen stört, dass mein Kind Kind ist, würde ich schauen, wie die Situation so lösbar ist, dass alle zufrieden sind, inklusive meinem Kind. Ich sehe keinen Grund dafür, die Bedürfnisse meines Kindes hinter die Bedürfnisse anderer Menschen zu stellen und meinem Kind einfach „Nein, du darfst das nicht“ zu sagen. Je nach Alter kann man mit dem eigenen Kind kommunizieren und die Situation erklären, und in jedem Alter kann man schauen, welche Bedürfnisse hinter dem Verhalten liegen, und Alternativen bieten. Vielleicht ist mein Sohn laut, weil ihm langweilig ist. Dann kann ich ihm verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Vielleicht ist er laut, weil er eigentlich schon ziemlich müde und überreizt ist. Dann kann ich ihm Möglichkeiten geben, zur Ruhe zu kommen, vielleicht in einem anderen Raum, in der Trage, im Kinderwagen oder auf meinem Schoss. Vielleicht möchte er aber auch tatsächlich gerade einfach mit seinen Stimmbändern herumexperimentieren. Dann werde ich ihn bitten, das in einem anderen Raum bzw. draußen zu tun, und sollte er noch sehr jung sein, gehe ich mit ihm zusammen raus. Würde ich ihm einfach nur „Nein“ sagen, würde ich seine Langeweile oder seine Müdigkeit oder seine Neugierde und Lebensenergie unterdrücken. Dabei habe ich ihn überhaupt erst in die Situation gebracht, in der er sich nicht frei entfalten kann. Er kann nichts dafür, dass ich zu dieser Hochzeit gehen wollte, er kann nichts dafür, dass der Bräutigam eine Rede halten möchte, und er kann nichts dafür, wenn die Gesellschaft eine nicht sehr kinderfreundliche ist. Somit ist auch das Verlassen der Veranstaltung eine Option, wenn nichts hilft.<br />
<br />
Nun geht es dabei aber ja auch oft darum, dass Kinder für die Zukunft lernen sollen, in gewissen Situationen ruhig zu sein. Ich vertraue jedoch darauf, dass mein Kind das mit dem Alter ohnehin lernen wird. Ich vertraue darauf, dass Menschen kooperative und empathische Wesen sind, die durch Beobachtung lernen. Ich lebe meinem Sohn vor, dass ich in gewissen Situation, in denen es wichtig ist, ruhig bin, genauso wie die meisten Menschen um uns herum ihm das vorleben. Ich gehe nicht davon aus, dass er mit 30 Jahren auf einer Hochzeit krakeelend durch den Saal toben wird, weil ich ihm, als er drei war, nicht „Nein, das darfst du nicht!“ gesagt habe. Ich gehe davon aus, dass es normales kindliches Verhalten ist, das für ein Bedürfnis steht, aber dass Heranwachsende mit der Zeit lernen, ihre Bedürfnisse auch anders zu äußern. Ich gehe davon aus, dass es ausreicht, wenn ich mit zunehmenden Alter erkläre, warum was wann wem wichtig ist, wenn ich ihm Alternativen biete und wenn ich ihm entsprechendes Verhalten vorlebe. Sollte er dennoch später seine Probleme damit haben, in gewissen Situationen ruhig zu sein, vertraue ich darauf, dass er solche Situationen dann meiden wird, da sie ihm wahrscheinlich eher wenig Freude bereiten werden. <br />
<br />
<i>„Ich finde, ein Kind kann durchaus während des Essens mit seinem Hintern mal sitzen bleiben. Das machen sie nicht von allein, klar, das ist Erziehung.“</i><br />
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Ich würde sagen, dass bei dieser Aussage eine nicht sehr respektvolle Haltung gegenüber Kindern durchscheint. Es scheint davon ausgegangen zu werden, dass Kinder aus einer bösen Absicht heraus nicht ruhig während des Essens am Tisch sitzen. Dabei steht, wie gesagt, immer ein Bedürfnis dahinter. Ich persönlich verlange nicht von meinem Kind, dass es beim Essen still am Tisch sitzt, genau so wenig, wie ich das von anderen Menschen verlange. Bzw. kann ich es nicht verlangen, ich habe kein Recht dazu. Mehr zu dem Thema:<br />
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<i>„Wenn der Kleine während dem Essen aufspringt und spielt, will die Große auch nicht mehr, und dann haben beide schlussendlich fast nichts gegessen und nach zwei Stunden wieder Hunger.“</i><br />
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Dann ist das so, und dann haben sie nach zwei Stunden wieder Hunger. Wenn sie das stört, werden sie mit der Zeit daraus lernen und am Tisch bleiben, bis sie satt sind. Diese selbstgemachte Erfahrung ist letztlich viel stärker und langanhaltender als ein von den Eltern erzwungenes Verhalten. Vielleicht können oder wollen sie aber auch einfach nicht mehr essen, und sie dann unter solchen Umständen dazu zu zwingen, entweder mehr zu essen oder gelangweilt am Tisch zu sitzen, halte ich für sehr problematisch. Ich denke, dass solche Zwänge ein ungesundes Essverhalten fördern. Die meisten Kinder essen ohnehin lieber in kleinen Portionen. Teilweise liegt das wahrscheinlich an dem erst langsam wachsenden Magenvolumen, teilweise liegt es aber auch an ihrer Begeisterung für andere Dinge. Manche Menschen essen ihr Leben lang lieber in mehreren kleineren Portionen. Manchmal essen Kinder phasenweise auch sehr wenig, aber wenn ein Wachstumsschub bevorsteht, essen sie wieder sehr viel. Ich vertraue meinem Kind und seinem Körper, ich vertraue darauf, dass es weiß, wie viel Essen es braucht bzw. dies schnell durch Erfahrung lernen wird. Ich vertraue darauf, dass sein Selbsterhaltungstrieb ausgeprägt ist. Sollte mein Kind tatsächlich zu wenig essen, gibt es zwanglose Möglichkeiten, damit umzugehen. Ich kann mich fragen, womit das zusammenhängt, z. B. mit Stress vielleicht, ich kann schauen, was meinem Sohn schmeckt. Wenn es eine ganze Weile lang ein und dasselbe Gericht ist, ist das auch nicht schlimm. Und ich kann selbst ein (möglichst) gesundes Essverhalten vorleben.<br />
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Oft steckt ja eigentlich einfach unser persönlicher Wunsch hinter einem Gebot oder Verbot, wobei wir das gerne verschleiern, indem wir darüber sprechen, dass all diese Dinge für das Kind und seine Zukunft seien. Unsere Kinder können mit diesen komplexeren Konzepten von „Benimm“ oder „Zukunft“ noch nicht sehr viel anfangen, sie können uns besser verstehen, wenn wir authentisch sind und bei uns bleiben. Wenn ich nicht möchte, dass z. B. Essen in der ganzen Wohnung verteilt wird, weil ich mein Leben nicht putzend verbringen will, dann ist das ein völlig verständlicher Wunsch bzw. eine persönliche Grenze. Und genau das kann ich dem Kind auch kommunizieren. Nicht „Du darfst das nicht“, sondern „Ich möchte nicht so viel putzen, und deswegen möchte ich nicht, dass Essen überall in der Wohnung verteilt wird.“ Dann können wir gemeinsam schauen, welche Lösungsmöglichkeiten es gibt. Ich handhabe das mit meinem Kleinkind so, dass es am Tisch so viel rummatschen und spielen kann, wie es mag, weil das ja schließlich eine Lernerfahrung ist. Im Rest der Wohnung möchte ich jedoch, dass mein Sohn nur Dinge isst, die (relativ) sauber essbar sind, oder sich von mir füttern lässt. Wenn er aber doch das Bedürfnis hat, mit dem Essen zu spielen, setze ich ihn einfach in seinen Hochstuhl. Wir fahren sehr gut und größtenteils ohne Stress damit. Später wird mein Sohn immer weniger Chaos beim Essen produzieren, bzw. vertraue ich auch hier wieder darauf, dass das Matschen mit dem Essen mit der Zeit uninteressanter wird, vor allem, wenn er es früh ausleben kann, und er sich immer mehr daran orientieren wird, wie die Menschen um ihn herum essen. Er tut es ja schon, seitdem er mit am Tisch isst: Er musste nie Besteck benutzen, aber er wollte das ziemlich von Anfang an, weil er sich das bei den anderen Menschen am Tisch abgeguckt hat. Und so sitzt er da und übt den Umgang mit Löffel und Gabel, obwohl er mit den Händen schon längst mehr hätte essen können. Wenn er einen Löffel hat, andere aber mit der Gabel essen, dann möchte er oft auch eine Gabel haben. Ich bin begeistert davon, und es bestätigt mich in meinem Vertrauen in ihn.<br />
<br />
<i>„Im wahren Leben kann man auch nicht immer das tun und lassen, was man will. Also kann man seinen Kindern durchaus beibringen, dass es Regeln gibt. Weil die gibt es nun mal, wenn nicht im Elternhaus, dann spätestens in der Schule oder am Arbeitsplatz.“</i><br />
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Ja, es gibt immer Regeln, die aus persönlichen Grenzen resultieren, und häufig künstlich-unauthentische Regeln. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass mein Kind mit 15 oder 20 Jahren die Regeln eines Arbeitsplatzes nicht verstehen und annehmen wird, nur weil ich ihm jetzt nicht die gleichen Regeln aufzwinge. Ich habe meine Grenzen und vermittle sie, genauso wie ich die Grenzen anderer Menschen, Lebewesen usw. vermittle, wenn nötig. Und dadurch wird er lernen, dass es viele, teilweise sehr unterschiedliche Grenzen gibt, und ich bin zuversichtlich, dass er dadurch auch die individuellen Grenzen verschiedener Menschen respektieren können wird. Nur die künstlich-unauthentischen Grenzen und Regeln wird er wahrscheinlich manchmal nicht annehmen, so wie ich sie auch manchmal nicht annehme, da sie meine Grenzen überschreiten. (Die Regeln an der Schule sind wiederum ein Thema für sich, da Schule in Deutschland meines Wissens die einzige Institution ist, in der über einen langen Zeitraum hinweg verweilt werden muss, ohne vorher eine Straftat begangen zu haben oder für sich und seine Mitwelt gefährlich zu sein.)<br />
<br />
Ich hoffe, dass dies einen Überblick gibt über das, was Unerzogen ist und nicht ist. Es gibt sehr viel Online- und Offline-Literatur zu dem Thema, aber da ich mich selbst da noch hindurchkämpfe und schaue, was ich für wirklich empfehlenswert halte und was nicht, werde ich zu späterer Zeit Tipps geben. Die nicht-erziehenden Leser*innen können mir und anderen Leser*innen sehr gerne Tipps im Kommentarfeld geben! :)<br />
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P.S.: Ursprünglich wollte ich in diesem Post auch auf die Unterschiede zwischen sogenannter permissiver bzw. Laissez-Faire-Erziehung und Unerzogen eingehen, aber bei meiner Recherche zu diesen Schlagwörtern und meiner Diskussion mit anderen, habe ich festgestellt, dass das Thema einen eigenen Post verdient.Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-53455674509122066372014-11-19T05:19:00.000-08:002014-12-04T16:04:36.024-08:00Kinder – Menschen zweiter Klasse. Teil 2: Über Erziehung<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkN6woCnWt7YLl_C-75VgWehhnEnJMrCu-SI34xzvoaIE-VeW5f9DdX3NVqdgr3WfsAKkBXBDIoIzXyRSmHLQHCaOYHbmLdulDLMDazl7dpHAUNsJXvH8IDjpDVnwaPQeJ-L8smeibuWZG/s1600/8+Jahre+(13)_2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkN6woCnWt7YLl_C-75VgWehhnEnJMrCu-SI34xzvoaIE-VeW5f9DdX3NVqdgr3WfsAKkBXBDIoIzXyRSmHLQHCaOYHbmLdulDLMDazl7dpHAUNsJXvH8IDjpDVnwaPQeJ-L8smeibuWZG/s1600/8+Jahre+(13)_2.jpg" height="400" width="268" /></a></div>
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Kinder werden als Menschen zweiter Klasse behandelt, meist unter dem Deckmantel, dass man ihnen Gutes tun wollte. Das Ignorieren kindlicher Gefühle beruht teilweise darauf, dass Erwachsene meinen, Kinder müssten „abgehärtet“ werden. Dabei bewirkt gerade diese Abhärtung, dass Kinder es letztlich schwerer im Leben haben. (<a href="http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0006322307004313" target="_blank">Hier eine Studie</a>.) Genauso soll Erziehung Kinder auf das Leben vorbereiten, aber tatsächlich findet das Gegenteil statt. Wenn wir uns permanent in das Leben unserer Kinder einmischen, entscheiden, was sie zu tun oder zu lassen haben, statt sie zu unterstützen bei ihren Entscheidungsprozessen, wenn wir sie dann auch noch für Entscheidungen belohnen oder bestrafen, dann nehmen wir ihnen Tag für Tag Selbstständigkeit und Selbstwertgefühl. <br />
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Mit diesem Bewusstsein wachsen wir jedoch nicht auf. Wir wachsen damit auf, dass Erziehung ein wichtiger Bestandteil des Erwachsenwerdens ist und es ohne nicht geht. Dass sie sogar eine noble Sache ist. Aber was genau ist Erziehung eigentlich? <br />
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Wenn ich bei Wikipedia „Erziehung“ eingebe, bekomme ich folgende Definition:<br />
„Unter Erziehung versteht man die von Erziehungsnormen geleitete Einübung von Kindern und Jugendlichen in diejenigen körperlichen, emotionalen, charakterlichen, sozialen, intellektuellen und lebenspraktischen Kompetenzen, die in einer gegebenen Kultur bei allen Menschen vorausgesetzt werden.“ (<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Erziehung" target="_blank">Quelle</a>) <br />
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Mir fällt das Wort „Erziehungsnormen“ auf, also schaue ich mir die genaue Definition dieses Wortes auch einmal an:<br />
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„Eine Erziehungsnorm ist ein überindividuelles Wertprinzip bzw. eine soziale Norm, die festlegt, wie die Erziehung von Kindern und Jugendlichen erfolgen soll.“ (<a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Erziehungsnorm" target="_blank">Quelle</a>) <br />
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Wer legt diese Norm fest? Wer sagt, wie der Umgang mit Heranwachsenden erfolgen soll? Ich weiß nicht, wie es anderen damit geht, aber ich folge ungern Normen, sondern folge lieber einer Mischung aus meinem Verstand, meinem Gefühl, meinen Erfahrungen und meiner Recherche. Und ich wünsche mir, dass es meine Kinder später ebenso tun. Doch wie sollen sie das lernen, wenn ich ihnen das Gegenteil vorlebe und mich bei meinem Umgang mit ihnen an Normen orientiere? Wenn ich mir wünsche, dass meine Kinder ihre Umgebung kritisch hinterfragen und eigenständige Entscheidungen treffen, sollte ich damit bei mir selbst beginnen. Das Hinterfragen von Erziehungsnormen ist somit einer der ersten Schritte. Nun denken wir meist, dass wir unsere Entscheidungen treffen, was den Umgang mit unseren Kindern umgeht. Aber ist dem wirklich so? <br />
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Ich denke, gerade weil die meisten von uns nach Normen erzogen wurden, fällt es uns so schwer herauszufinden, was wir eigentlich unabhängig von anderen denken und fühlen, und dem entsprechend zu handeln. Unsere Eltern bzw. Bezugspersonen wissen sehr wahrscheinlich noch nicht einmal, wer sie eigentlich im Kern sind, geschweige denn konnten sie uns vorleben, wie man ein wirklich eigenständiges Leben führt. Es ist ein Teufelskreis, der von Generation zu Generation seine Runden nimmt. <br />
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Wir wurden als Kinder in „körperlichen, emotionalen, charakterlichen, sozialen, intellektuellen und lebenspraktischen Kompetenzen“ „eingeübt“ und sollen dies nun wiederum an unsere Kinder weitergeben. Dass Erziehung, dass diese „Einübung“ nötig sein soll, dem unterliegt der Glaube, dass wir ohne diese Einübung nie entsprechende Kompetenzen entwickeln würden oder nicht im ausreichenden Maße. Die aufgelisteten Kompetenzen sind tatsächlich sehr, sehr wichtig nicht nur um ein zufriedenstellendes Leben zu führen, sondern um überhaupt zu überleben. Und weil diese Kompetenzen überlebenswichtig sind, würde ich folgende These in den Raum stellen: Wir entwickeln diese Kompetenzen bis zu einem gewissen Grad nicht durch die Einübung durch unsere Bezugspersonen, sondern trotz dieser Einübung. Wir erwerben sie durch Beobachtung und Nachahmung. <br />
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Kommunikation und künstliche Konsequenzen in der Form von Bestrafung und Belohnung sind nicht sehr effektive Strategien, um überlebenswichtige Fähigkeiten zu vermitteln. In den ersten Jahren verstehen Menschen diese Strategien überhaupt nicht oder nur sehr eingeschränkt, und selbst danach braucht es noch viele Jahre, um Sprache und künstliche Konsequenzen wirklich einordnen zu können. Sie lösen eine emotionale Reaktion in uns aus, die wir dann je nach dem entweder vermeiden oder auslösen wollen, aber sie bringen uns nicht wirklich bei, wie man (über)lebt. Es ist eine viel sicherere Überlebensstrategie, unsere Bezugspersonen zu beobachten und ihre Verhaltensweisen zu imitieren, denn immerhin haben diese bereits einige Jahre überlebt. Doch genau so entstehen diese Kreisläufe, bei denen die Macken von einer Generation zur nächsten getragen werden, weil wir nun einmal auf Nachahmung programmiert sind. <br />
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Wir sind soziale Wesen, und somit sichern soziale Kompetenzen unser Überleben. Dennoch scheint unser Umgang mit Kindern dem Glauben zu unterliegen, dass wir Menschen so, wie wir sind, nicht gut, nicht sozial sind und wir deswegen darin eingeübt, trainiert, dazu erzogen werden müssen, gut und sozial zu sein. Wenn Eltern ihre Kinder lange stillen (wollen), mit ihnen im Familienbett schlafen (wollen) und sie in Trage oder Tuch tragen (wollen), hagelt es häufig Kommentare wie „Der manipuliert euch!“ „Sie wird ewig bei euch im Bett schlafen.“ „Ihr werdet ihn nie wieder los!“ „So wird sie doch nie laufen lernen!“ Menschen scheinen davon auszugehen, dass wir als manipulative, faule Wesen geboren werden, die kein selbstbestimmtes Leben anstreben. Dabei spricht absolut nichts für diesen Glauben. <br />
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Im Gegenteil, diverse Studien (z. B. <a href="http://www.scientificamerican.com/article/scientists-probe-human-nature-and-discover-we-are-good-after-all/" target="_blank">hier</a>) belegen, dass wir Menschen danach streben kooperativ zu handeln. Und das ist auch nicht verwunderlich, denn es ist schwierig, einen stabilen sozialen Verband zu bilden, wenn die Teile des Verbandes Kooperation nicht so prickelnd finden. <br />
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Trotz all dem werden Heranwachsende wie Menschen zweiter Klasse behandelt, die zu einem Leben in der ersten Klasse zunächst einmal zurecht „gezogen“ werden müssen. Was macht das mit ihnen? Was hat es mit uns in unserer eigenen Kindheit gemacht? Wenn wir davon ausgehen, dass Menschen so, wie sie sind, nicht gut sind und erst gut „gemacht“ werden müssen, geben wir jungen Menschen permanent genau dieses Gefühl: Ich bin nicht gut, so wie ich bin. Dieses Selbstverständnis hat eine sehr zerstörerische Wirkung und beeinflusst Menschen jahrzehntelang, meist ihr Leben lang. Dieses Gefühl bewirkt Scham, eine Emotion, die bis zu einem gewissen Rahmen eine sinnvolle Aufgabe erfüllt, aber in dem Maß, mit dem die meisten von uns aufwachsen, wirkt Scham zerstörend auf unsere Psyche und mitunter auch auf unseren Körper. Diese zerstörerische Wirkung, entstehend durch Erziehung, bewirkt das Gegenteil dessen, was Erziehung eigentlich bewirken soll: Die Scham, die wir mit uns tragen, erschwert uns das Leben. <br />
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Zum Thema Scham wird es hier einen ausführlichen Artikel geben, aber zunächst möchte ich nächste Woche eine Alternative zur Erziehung vorstellen: Unerzogen. Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-23404325193742632492014-11-12T05:20:00.000-08:002014-11-12T13:44:30.148-08:00Kinder – Menschen zweiter Klasse. Teil 1: Über den Umgang mit kindlichen Gefühlen<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhPmUg-kO4ESDAsXgodv4Hcq-PXef7Jtkv96z1JHteJEETRlP0nU74q3DqYVMy6Tlot30creuWTSHrjxUVnZiNlCmZXh2WoEl1e_ZPkvN0joZSFhpnRWEnD1z6_P_SbJoIt0hTzWgDhyRzR/s1600/img_0002_bearbeitet2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" height="281" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhPmUg-kO4ESDAsXgodv4Hcq-PXef7Jtkv96z1JHteJEETRlP0nU74q3DqYVMy6Tlot30creuWTSHrjxUVnZiNlCmZXh2WoEl1e_ZPkvN0joZSFhpnRWEnD1z6_P_SbJoIt0hTzWgDhyRzR/s400/img_0002_bearbeitet2.jpg" width="400" /></a></div>
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Jimmy Kimmel, ein us-amerikanischer Comedian und Late-Night-Show-Host, hat dieses Jahr wieder Eltern darum gebeten, ihren Kinder zu sagen, dass sie ihre gesamten Halloween-Süßigkeiten aufgegessen hätten, um dann die Reaktion auf Video aufnehmen und auf YouTube stellen zu können. Die Reaktionen der Kinder sind in den meisten Fällen sehr emotional, die Kinder sind wütend und traurig und können ihre Gefühle selten kontrollieren. Das ganze dient dann der Unterhaltung bei Jimmy Kimmels Show. <br />
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Ich muss gestehen, dass ich bei der gleichen Aktion letztes Jahr teilweise mein Lachen nicht verkneifen konnte. Gleichzeitig hatte ich ein sehr schlechtes Gewissen deswegen. Ich kann mich nur zu gut daran erinnern, wie weh es tat, wenn Erwachsene sich über mich lustig machten, als ich noch eine Heranwachsende war, wenn sie mich und meine Gefühle und Wünsche und Träume nicht nur nicht ernst nahmen, sondern mich dafür aufzogen. <br />
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Wenn ein Kind sich verletzt und weint, heißt es schnell „Es ist nichts passiert.“ Diese Aussage klingt erst einmal harmlos, und ich selbst habe sie lange nicht hinterfragt. Aber durch den Austausch mit anderen wurde mir deutlich, was diese Aussage eigentlich transportiert. Sie untergräbt die Gefühlswelt der Kleinen, denn wenn sie weinen, ist etwas passiert. Auch wenn sie sich körperlich nicht verletzt haben sollten, so haben sie sich zumindest erschreckt. Sie haben für einen kurzen Moment geglaubt, dass sie sich verletzen würden, und somit läuft meistens die gleiche körperliche Reaktion ab, wie wenn eine körperliche Verletzung stattgefunden hätte. <br />
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Als ich im schwangeren Zustand zwei Treppenstufen runterrutschte und auf dem Po landete, war körperlich nichts passiert außer einem Schmerz am Po. Ich hatte mich jedoch gewaltig erschreckt, hatte Angst um mein Kind, und auch wenn es kurz darauf sich fit wie immer in meinem Bauch bewegte, pochte mein Herz immer noch, das Adrenalin wurde ausgeschüttet, und ich musste weinen. Wenn jetzt eine Freundin zu mir gesagt hätte, „Es ist nichts passiert.“, hätte mich das zumindest sehr verletzt. Denn dieser Mensch, der mir nahe steht, ignoriert meine Gefühle, meine Angst, und weiß eigentlich auch nicht einmal sicher, ob nicht vielleicht doch auch körperlich etwas passiert war.<br />
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Würden geliebte Menschen regelmäßig uns und unsere Gefühle verharmlosen, würden wir uns schnell zumindest nicht mehr wohl und sicher bei ihnen fühlen, wenn nicht sogar keinen Kontakt mehr zu ihnen pflegen wollen. Aber bei Kindern scheinen solche Äußerungen okay zu sein. Und es bleibt meist auch nicht nur bei dieser Äußerung. Wenn wir denken und sagen, dass dem Kind nichts passiert sei, dann verhalten wir uns auch entsprechend. Wir spenden nicht den Trost, den das Kind sich eigentlich wünscht. Wir sind kühler und abweisender in unserer Reaktion.<br />
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Dabei ist die Aussage, dass nichts passiert sei, noch relativ harmlos im Vergleich zu anderen Äußerungen, die man z.B. auf dem Spielplatz ständig hören kann. „Du übertreibst.“ „Was weinst du schon wieder?“ „Kleiner Schauspieler.“ Es scheint zum Alltag zu gehören, dass die Gefühle von Kindern nicht ernst genommen werden. Und genau darauf basiert Jimmy Kimmels „witzige“ Idee.<br />
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Durch dieses Video wird noch so viel mehr transportiert. Viele Erwachsene wundern sich darüber, dass die Kinder so reagieren, und schieben es auf die Zuckersucht. Auch wenn Zucker abhängig machen kann (<a href="http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2235907/" target="_blank">Link</a>), glaube ich nicht, dass die Reaktion der Kinder damit (allein) erklärt werden kann.<br />
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Man muss sich nur mal vorstellen, der*die Partner*in würde einem sagen, er*sie hätte den gesamten Lohn von einem selbst für unnütze Gegenstände verprasst. Ich glaube, die wenigsten könnten da ruhig reagieren. Denn das würde einen gravierenden Vertrauensmissbrauch seitens geliebter Menschen bedeuten. Nicht anders sieht es da bei den Kindern aus. Sie haben sich das ganze Jahr auf diese Tradition gefreut, sie haben sich die Süßigkeiten erarbeitet, und nun haben geliebte Menschen ihr Vertrauen missbraucht und ihnen die Süßigkeiten und damit einen Teil der Tradition und der Freude weggenommen. Und es sind nicht einmal gleichwertige geliebte Menschen, denen nur einmal ein Fehler unterlaufen ist, sondern es sind Menschen, die Tag für Tag über einen bestimmen. Und jetzt nehmen sie einem auch das noch weg.<br />
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Dazu kommt noch, dass die meisten dieser Kinder wahrscheinlich das Jahr über stark bezüglich Süßigkeiten und Essen allgemein reglementiert werden. Weil wir Erwachsenen glauben, dass Heranwachsende sich nicht selbst regulieren könnten. Es stimmt zwar, dass Selbstregulation etwas ist, das Menschen mit den Jahren lernen, aber wie sollen wir Selbstregulation lernen, wenn wir nie die Gelegenheit haben, sie zu praktizieren, sondern stattdessen als Kind permanent von Erwachsenen reguliert werden?<br />
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Meine Beobachtung ist, dass gerade bezüglich Ernährung die Fähigkeit zur Selbstregulation schon recht früh ganz gut entwickelt ist. Aber bei den meisten Kindern wird diese Fähigkeit durch ständige Fremdregulation zerstört. Und gewisse Lebensmittel werden gerade dadurch, dass sie zur Seltenheit gemacht werden, besonders attraktiv. Ich kann mich nur zu gut daran erinnern, wie ich nach Feiertagen all die geschenkten Süßigkeiten innerhalb eines Tages, wenn nicht sogar innerhalb weniger Stunden, aufgegessen hatte. Etwas, was ich jetzt nicht mehr kann, weil ich mich seit meinem Auszug in Selbstregulation übe.<br />
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Wenn es um Emotionen geht, ist Selbstregulation noch um einiges komplexer und schwieriger. Die Entwicklung dieser Fähigkeit braucht Jahre, aber auch die Unterstützung der Bezugspersonen. Weil letztere Mangelware ist, können die meisten Erwachsenen ihre Emotionen immer noch nicht regulieren. Wir haben gelernt, unsere Gefühle zu verstecken, auch vor uns selbst, aber die meisten von uns können sie nicht regulieren. Regulieren hieße in dem Fall: Die Gefühle wahrnehmen, sie liebevoll annehmen, ihre Ursachen urteilsfrei zu ergründen und, wenn nötig, über Lösungs-/Umgangsstrategien nachzudenken. Das ist eine Kunst. Eine Kunst, die wir lernen müssten, indem unsere Eltern ihre eigenen, unsere und die Emotionen anderer so oft wie möglich ebenso behandeln: Wahrnehmen, annehmen, ergründen, Lösungen finden. <br />
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Aber meistens scheitert es schon in der ersten Etappe. Die Gefühle werden geleugnet. Und sollten sie doch wahrgenommen werden, so werden sie nicht angenommen. Wenn überhaupt nach Ursachen gesucht wird, werden diese schnell bewertet. Zu Lösungs-/Umgangsstrategien kommt es extrem selten. Vorher wurde schon geschrien, geflucht und bestraft, und es ist somit kaum möglich, doch noch zu einem konstruktivem Gespräch zusammenzukommen.<br />
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Ich beschäftige mich viel mit sogenannten psychischen „Störungen“, wobei ich sie eher als Lernschwierigkeiten und Schutzmechanismen bezeichne, und ich habe den Eindruck, dass unter anderem die mangelnde Fähigkeit zur Selbstregulation vielen zu Grunde liegt. Dies und mangelnde Liebe kombiniert mit Scham würde ich sogar als die Ursache der Schwierigkeiten sehen, unter denen die meisten Menschen leiden.<br />
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Wie könnte diese Welt sich ändern, wenn wir die Gefühle von Kindern endlich respektieren würden? Ich denke, dass dies eine deutlich glücklichere Welt wäre, und somit beginne ich bei mir und meinen Gefühlen, bei meinem Sohn und seinen Gefühlen und bei den Gefühlen meiner Mitmenschen. Es ist ein langwieriger Prozess, ich mache Fehler, und es erfordert viel Kraft. Aber diese Arbeit ist so viel wert. Ich kann meinem Sohn durch diese Arbeit sehr viel Leid ersparen. <br />
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Wahrnehmen, annehmen, ergründen, Lösungen finden.Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-20981460589912102012014-11-05T07:55:00.000-08:002014-12-07T17:00:56.584-08:00Stoffwindeln – Eine Einführung für Umweltbewusste<div class="separator" style="clear: both; text-align: center;">
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<a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9pbxSlxWCJVhkdEzT-zyb3BQNko5O17hp1OitG9LYxg6IVwG6yCY12qKGEbd_vRY8s6w0HCCoxHOOHrGvTdsoeasakgB2QD6uHHhsIn45DgualpIu-wKawLsAuwtEXQ1HkdNpjnkNFa3E/s1600/SAM_3141__2.jpg" imageanchor="1" style="margin-left: 1em; margin-right: 1em;"><img border="0" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEi9pbxSlxWCJVhkdEzT-zyb3BQNko5O17hp1OitG9LYxg6IVwG6yCY12qKGEbd_vRY8s6w0HCCoxHOOHrGvTdsoeasakgB2QD6uHHhsIn45DgualpIu-wKawLsAuwtEXQ1HkdNpjnkNFa3E/s1600/SAM_3141__2.jpg" height="382" width="400" /></a></div>
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Mein Kleiner ist nun 13,5 Monate alt und ebenso lange nutze ich Stoffwindeln. Ich bin absolut glücklich damit und möchte euch gerne an meiner Freude mit den Stoffies teilhaben lassen. Ich möchte hier die Vorteile und auch Nachteile von Stoffwindeln auflisten, meine Tipps teilen, durch die Stoffwindeln noch umweltfreundlicher sein können, euch ein paar Tipps für den Einstieg geben, wie auch Tipps für schmalen Geldbeutel. Da es bereits einige gute und ausführliche Artikel zum Thema Stoffwindeln gibt, werde ich auf einige Sachen nur oberflächlich eingehen und euch dafür aber Links zu den entsprechenden Webseiten geben.<br />
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<span style="font-size: large;"><b> </b></span></h2>
<span style="font-size: large;"><b>Die Vorteile von Stoffwindeln</b></span><br />
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Umweltfreundlichkeit ist meine Hauptmotivation. Nun kennen von euch einige vielleicht Vergleiche aus den Medien, in denen es heißt, dass Stoffwindeln nicht umweltfreundlicher seien, oder ihr fragt euch selbst, wie das mit all dem Wasser und den Stromkosten ist. Nun, die Vergleiche in den Medien haben einige Schwachstellen. Zunächst einmal sind die Vergleiche nur für ein einziges Kind berechnet. Allerdings kann man mit qualitativ hochwertigen Windeln 2<span class="st">–</span>3 Kinder wickeln oder die Windeln an andere Kinder weitergeben bzw. weiterverkaufen. Bei Wegwerfwindeln wird die durchschnittliche Anzahl an Windeln, die ein Kind braucht, etwa 6000 Windeln, multipliziert mit der Anzahl der Kinder, und somit haben wir dann schon 12.000 bzw. 18.000 Windeln bzw. 2<span class="st">–</span>3 Tonnen. Dadurch sind die Herstellungskosten von Stoffwindeln bei 2<span class="st">–</span>3 Kindern noch einmal um einiges geringer als die von Wegwerfwindeln.<br />
<br />
Der Müllberg von Stoffwindeln beträgt ebenso lediglich einen Bruchteil. 6000 Wegwerwindeln sind etwa eine Tonne Müll. Bei 2<span class="st">–</span>3 Babies dürfen wir diese Tonne allerdings wieder multiplizieren. Ich wünsche mir mehrere Kinder, aber ich möchte für diese Kinder nicht je eine Tonne Müll nur für Windeln in die Welt setzen. Ein Müll, der 100<span class="st">–</span>500 Jahre braucht, um abgebaut zu werden, und somit nicht nur die Welt meiner Kinder belastet, sondern noch die vieler Generationen danach. Allein in den USA. landen 3.590.000 Tonnen Wegwerfwindeln jährlich im Müll.<br />
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Selbst wenn die Wasser- und Stromrechnung im Vergleich zu Wegwerfwindeln nicht so günstig ausfallen würde, wäre der Müllhaufen, den ich vermeiden kann, bereits ein ausschlaggebender Punkt für mich. Man könnte die Rechnung bei den Wegwerfwindeln durch Bio-Windeln und möglichst große Wickelintervalle zwar positiv beeinflussen, das ginge dann jedoch ins Geld bzw. ginge auf Kosten des Sauberwerdens (bzw. Sauberseins) und der Hautgesundheit. (Siehe unten.)<br />
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Wie ist das aber nun mit dem Wasser- und Stromverbrauch? Das ist eine Sache, die sehr stark von den individuellen Entscheidungen abhängt. Bei den Vergleichen in den Medien scheint damit gerechnet zu werden, dass die Stoffwindeln immer bei 60<span class="st">–</span>90 °C gewaschen werden, mit konventionellem Waschmittel, und oft wird noch berechnet, dass ein Trockner benutzt werden würde. Das alles muss aber nicht so laufen, und da sehe ich wieder einen großen Vorteil bei den Stoffwindeln: Ich kann aktiv daran mitwirken, dass sie noch umweltfreundlicher sind. (Meine Tipps dazu weiter unten.)<br />
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Der finanzielle Faktor ist für viele, auch für mich, ein weiteres großes Plus von Stoffwindeln. <a href="http://www.schickgewickelt.de/" target="_blank">http://www.schickgewickelt.de</a> hat das ganze inklusive Waschkosten einmal <a href="http://www.schickgewickelt.de/kostenvergleich/" target="_blank">durchgerechnet</a>. und ist dabei auf eine Ersparnis von 675 € gekommen bei einem Kind. Danach können die Windeln entweder zu einem guten Wiederverkaufswert verkauft oder für das nächste eigene Kind benutzt werden, wodurch die Ersparnis schon bei 1000 € liegen würde. Sollten die Windeln noch eine dritte Runde mitmachen, lässt sich entsprechend noch mehr Geld sparen. Auch im Einkauf lässt sich je nach Windelsystem oder -marke viel machen. Hybrid- und Höschenwindeln sparen da das meiste Geld. Ich habe fast alle meine Windeln gebraucht gekauft und dabei nach günstigen Angeboten Ausschau gehalten.<br />
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<b>Weitere Vorteile von Stoffwindeln sind:</b><br />
<ul>
<li>Anhockspreizhaltung wird in den ersten Monaten gewährleistet und fördert somit die Hüftentwicklung des Babies.</li>
<li>In einer Stoffwindel ist es etwa um 2 Grad Celsius kühler als in einer Wegwerfwindel, wodurch Bakterien etc. schlechter florieren können und was sich auch positiv auf die Hoden von Jungs auswirkt.</li>
<li>Stoffwindel sind besser belüftet, wodurch es Bakterien und Co. ebenfalls schwieriger gemacht wird, Fuß zu fassen.</li>
<li>Es heißt, dass Babies mit Stoffwindeln früher sauber werden. Eine Studie gibt es dazu meines Wissens nach nicht, aber in Anbetracht dessen, dass sowohl Eltern als auch Kind besser spüren, wann die Windel nass ist, kann ich mir das sehr gut vorstellen.</li>
<li>Es heißt auch, dass mit Stoff gewickelte Kinder besser in der Trage/im Tragetuch sitzen.</li>
<li>Man muss nicht ständig daran denken, neue Windeln zu kaufen bzw. zu bestellen. Entsprechend muss man keine Pakete schleppen oder vom Klingeln des Paketmenschen gestört werden. ;)</li>
</ul>
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<span style="font-size: large;"><b>Die Nachteile</b></span><br />
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<ul>
<li> Auch wenn Stoffwindeln letztlich Geld sparen, ist das natürlich eine stolze Summe, die auf einmal gezahlt werden müsste im Unterschied zu den jeweils kleinen Kosten von ein paar Paketen Wegwerfwindeln. Es gibt dennoch Möglichkeiten, sich Stoffwindeln zu leisten, auch wenn ihr diese Summe nicht auf einmal zur Verfügung habt, aber gerne mit Stoffwindeln wickeln möchtet:<ul>
<li>Man kann sich zunächst einmal die günstigste Variante zulegen: Mullwindeln und zwei bis drei Überhosen. Für die ersten Wochen empfiehlt sich das ohnehin, da viele Windelarten da noch zu groß sind.</li>
<li>Man kann bereits während der Schwangerschaft damit beginnen, sich jeden Monat einen Teil des Windelpaketes zu kaufen. Ein bis zwei teurere Windeln würden neu 25<span class="st">–</span>50 Euro kosten, eine Summe, die jeden Monat fur die meisten erreicht werden kann. Auf ebay-Kleinanzeigen gibt es manchmal Angebote für fünf gebrauchte Windeln für 40<span class="st">–</span>50 Euro. </li>
<li>In manchen Städten gibt es einen Windelzuschuss, da immer mehr Städte Bürger*innen dabei unterstützen wollen, sich Stoffwindeln zu kaufen, damit die Stadt wiederum an Müllkosten sparen kann. Es lohnt sich also auf jeden Fall, sich darüber zu informieren, ob die eigene Stadt so etwas anbietet. </li>
<li>Einige Stoffwindel-Shops bieten Ratenkauf an. Desweiteren bieten viele Shops Rabatt auf größere Mengen an, sodass man sich mit Freund*innen zusammentun könnte, um Geld zu sparen. </li>
</ul>
</li>
<li>Man muss immer wieder daran denken, die Windeln rechtzeitig zu waschen, aufzuhängen und einzuräumen. Das ist jedoch keine so große Zeitinvestition, wie viele denken. Ich brauche fünf Minuten, um die Wäsche in die Maschine zu tun, 10<span class="st">–</span>15 Minuten, um sie aufzuhängen, und noch einmal 10<span class="st">–</span>15 Minuten, um sie zusammenzulegen und einzuräumen. Ich wasche Spucktücher, Babyklamotten, Babydecken usw. dabei meistens mit. Als ich noch nicht so viele Windeln hatte, musste ich konsequent jeden zweiten Tag waschen. Weil ich da mehr Entspannung wollte, habe ich mir weitere Windeln gekauft, vor allem ein paar Hybridwindeln, so dass ich nur noch jeden 3.<span class="st">–</span>4. Tag waschen muss. Wenn es mit Ausscheidungskommunikation/Windelfrei gerade besser läuft, genügt auch einmal pro Woche. Um es zusammenzufassen: Windelnwaschen ist eine Gewohnheitssache. Am Anfang habe ich es noch öfter vergessen und dann behelfsmäßig mit Mullwindeln gewickelt oder mich gezwungenermaßen mehr auf seine Ausscheidungssignale konzentriert, aber mit den Wochen ist mir das Waschen ins Blut übergegangen, und ich empfinde es oft als eine willkommene Abwechslung.</li>
</ul>
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<span style="font-size: large;"><b>Wie Stoffwindeln umweltfeundlicher sein können</b></span><br />
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<ul>
<li>Ich kombiniere Stoffwindeln mit Windelfrei bzw. Ausscheidungskommunikation (AK) und kann es nur empfehlen. Die Kombination aus Stoffies und Windelfrei/AK ist stressfreier umzusetzen, als wenn man versucht, ausschließlich Windelfrei zu praktizieren. Bei uns landen seit Geburt etwa 95% des großen Geschäfts im Töpfchen und auch immer mehr kleine Geschäfte. Ich muss die Windeln entsprechend selten auswaschen.</li>
<li>Ich wasche meistens bei 40 °C. Zum einen, weil Stuhl selten darin landet, und wenn doch, wird er vorher ausgeduscht. Zum anderen leistet das Waschmittel bereits seinen Beitrag in Sachen Hygiene, so dass 60 oder mehr °C selten nötig sind.</li>
<li>Die meisten Eltern lagern benutzte Windeln in einer geschlossenen Tonne, aber ich kann nur empfehlen, die Windeln luftig aufzuhängen, wenn dies möglich ist, also wenn ihr z.B. einen Balkon oder Keller habt. Durch die Belüftung entwickeln sich weniger Bakterien, und entsprechend entsteht weniger Geruch, wodurch wiederum weniger Waschmittel und weniger Wasser nötig sind. Bei starkem Geruch wird üblicherweise empfohlen, die Windeln zunächst kalt in einem Kurzwaschgang zu waschen, um Urin und gegebenenfalls Stuhl schon einmal auszuspülen, und danach dann noch einen richtigen Waschgang zu starten. Der erste Schritt ist bei luftgetrockneten benutzten Windeln (ohne Stuhl) sehr selten nötig.</li>
<li>Das Waschmittel sollte natürlich ökologisch sein. Insbesondere kann ich selbstgemachtes Waschmittel empfehlen, z.B. <a href="http://www.stoffwindel-design.net/shop_content.php?coID=104" target="_blank">nach Billes Rezept</a>. Es besteht nur aus (veganer) Bio-Kernseife, Soda und Wasser. <a href="http://www.utopia.de/produktguide/kosmetik-gesundheit-37/palmoelfreie-seife" target="_blank">Hier</a> gibt es einen Link zu palmölfreier Kernseife. Aus einem Stück Kernseife kann man 5 große Portionen Waschmittel herstellen, was somit sehr viel günstiger ist als das teure ökologische Waschmittel. Aber es ist auch umweltfreundlicher: Zum einen sind die Inhaltsstoffe sehr übersichtlich und umweltfreundlich. Zum anderen kann man dadurch vieles an Verpackungsmaterialien sparen, da für Kernseife und Soda zur Waschmitteleigenproduktion für die gleiche Waschmittelmenge deutlich weniger Verpackungsmaterial anfällt als für gekauftes Waschmittel. Übrigens kann man auch Kernseife aus Raps- oder Olivelöl und Natriumhydroxid selbst herstellen.</li>
<li>Durch zumindest teilweise Nutzung eines Hybridsystems oder von Höschenwindeln lassen sich sowohl Material als auch Wasser, Waschmittel und Strom sparen. Bei diesen Windeln ist es möglich, nur einen Teil der Windel zu wechseln statt der gesamten Windel. Der innere Teil kann gewechselt werden, während der äußere Teil bzw. die äußeren Teile mehrfach verwendet werden können. Somit muss weniger Masse gewaschen werden. (Einen Link zu den verschiedenen Windelsystemen gibt es unten.)</li>
<li>Nicht nur das Windelsystem spielt eine Rolle, sondern auch Marke, Produktionsort und Material. So gibt es Windelhersteller*innen, die möglichst umweltfreundlich produzieren, auf der einen Seite, auf der anderen Seite Billig-Windeln, die in Ländern hergestellt werden, in denen es keine starken Kontrollen gibt bzgl. unter anderem der Umweltbelastung.</li>
<li>Durch die Wahl der Waschmaschine kann selbstverständlich ebenfalls viel Strom und Wasser gespart werden. Bei einem Neukauf sollte die Waschmaschine nicht nur stromsparend sein, sondern auch über eine gute Spülfunktion verfügen und die Wassermenge an das Gewicht des Gewaschenen anpassen.</li>
<li>Und natürlich spielt auch die Wahl des Stromanbieters eine große Rolle <span class="st">–</span> Ökostrom lässt grüßen. </li>
</ul>
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<span style="font-size: large;"><b> </b></span></h2>
<span style="font-size: large;"><b>Generelle Tipps zum Einstieg:</b></span><br />
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<ul>
<li>Zunächst einmal könnt ihr die Links unten studieren, um euch einen Überblick zu verschaffen. Macht euch bitte keine Sorgen, wenn ihr zunächst nichts versteht. So ging es mir auch, aber Klarheit wird allmählich entstehen. ;)</li>
<li>Wenn es dann an den Kauf geht, würde ich empfehlen, sich nicht gleich 25 Windeln einer Sorte zu kaufen, sondern verschiedene Windelsyteme/-marken auszuprobieren. Diese kann man gebraucht kaufen, man kann sich aber auch ein Testpaket bei diversen Online-Shops bestellen. </li>
<li>Viele nutzen so wie auch ich gerne verschiedene Systeme. Ich habe Windeln, die besonders lange dicht halten, Windeln, die schnell trocknen (immer gut, ein paar davon zu haben, falls man das mit dem Waschen mal verpeilt), Windeln, die flexibler sind und mehr Bewegungsfreiheit geben, Hybridwindeln zum Wäsche sparen bzw. für die Reise, und ja, auch welche, die einfach hübsch aussehen, weil ich auf diese Art und Weise gerne Werbung für Stoffies mache. :)</li>
<li>Hilfeiches Zubehör ist:<ul>
<li>Wetbags: In diesen könnt ihr unterwegs eure gebrauchten Windeln geruchsdicht verpacken.</li>
<li>Wäschenetz: Viele nutzen ein großes Wäschenetz, das sie in die Windeltonne tun, um dieses mit all den Windeln mit einem Handgriff in die Wäsche befördern zu können.</li>
<li>Windelvlies: Das sind dünne Einmal-Einlagen aus Papiervlies. Diese fangen einen Großteil des Stuhls auf und können in der Toilette beseitigt werden. Wenn nur Pipi in ihnen landet, kann man sie sogar ein- bis zweimal mitwaschen und wiederverwenden.</li>
<li>Windelfleece: Sorgt durch die Namensähnlichkeit oft für Verwirrung. Es besteht aus Fleece-Stoff und ist eine Einlage, die die Feuchtigkeit von der Haut wegtransportiert und somit dafür sorgt, dass der Intimbereich möglichst trocken bleibt. Fleece und Mikrofaser stehen allerdings in der Kritik, da winzige Fasern sich beim Waschen lösen, nicht geklärt werden können und somit in die Meere gelangen. (<a href="http://plasticontrol.de/mikroplastik/fleece/" target="_blank">Quelle</a>) </li>
</ul>
</li>
<li>Wenn ihr Fragen oder Schwierigkeiten habt, könnt ihr euch im Internet mit anderen austauschen. Es gibt z.B. auf Facebook die Gruppe<u> </u><a href="https://www.facebook.com/groups/281194348594503/?fref=ts" target="_blank">„Stoffwindel-Chat“</a> oder außerhalb von Facebook <a href="http://www.naturwindeln.de/forum/uebersicht.php" target="_blank">hier ein Forum</a>.</li>
<li>Noch ein kleiner Tipp von mir: Mit der Massageeinstellung des Duschsstrahls kann man Stuhl sehr gut und
bequem aus der Windel spülen. Empfehlenswert ist es, das direkt im Klo
zu tun. Sollte der Duschschlauch zu kurz sein, kann ein längerer
angebracht werden. </li>
</ul>
<h4>
<span style="font-size: large;"><b> </b></span></h4>
<span style="font-size: large;"><b>Und nun einige Links zur Weiterbildung:</b></span><br />
<span style="font-size: large;"><b> </b></span> <br />
<ul>
<li>Hier gibt es allgemein sehr viele Infos, besonders zu empfehlen ist die ausführliche Erklärung der verschiedenen Systeme: <a href="http://www.windelwissen.de/2014/04/windeluberblick.html" target="_blank">http://www.windelwissen.de/2014/04/windeluberblick.html</a></li>
<li>Auf <a href="http://www.schickgewickelt.de/" target="_blank">http://www.schickgewickelt.de</a> gibt es einige Basisinfos und viele Erfahrungsberichte zu verschiedenen Windeln.</li>
<li>Und hier erwarten euch gute Infos für Anfänger*innen und viele Erfahrungsberichte:<br /><a href="http://wickelmania.wordpress.com/">http://wickelmania.wordpress.com/</a></li>
<li>Hier gibt es viele interessante Informationen, und einige Fragen werden beantwortet:<br /><a href="http://www.wickelkinder.de/der_fragekatalog.htm" target="_blank">http://www.wickelkinder.de/der_fragekatalog.htm</a></li>
</ul>
<br />
So, das war es erst einmal von mir. Wenn ihr noch Links habt, die ihr dem hinzufügen wollt, oder Fragen und Anregungen habt, hinterlasst mir gerne einen Kommentar!Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-6884265380354872362014-07-16T13:23:00.001-07:002014-07-16T13:32:48.386-07:00Warum Familienbefreiung?<div class="ace-line" id="magicdomid132">
<span class="">Mein Geburtsbericht soll auf diesem Blog nicht mehr</span><span class="author-p-85154"> </span><span class="author-p-84692">einsam </span><span class="">und verlassen dastehen</span><span class="author-p-84692">.</span><span class="author-p-85154"> </span><span class="author-p-84692">W</span><span class="">eitere Posts sollen sich allmählich hinzugesellen</span><span class="author-p-84692">.</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid134">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid135">
<span class="">Manche
fragen sich vielleicht, warum dieser Blog Family Liberation,
Familienbefreiung, heißt, und ich möchte darauf nun näher eingehen. </span><span class="author-p-85154">Da ich in</span><span class=""> der Tier- und Totalbefreiungsbewegung</span><span class="author-p-85154"> aktiv bin,</span><span class=""> war es für mich naheliegend, all die Themen, die mir in Bezug auf Familienleben so</span><span class="author-p-85154"> </span><span class="">am Herzen liegen, unter dem Begriff </span><span class="author-p-84692">„</span><span class="">Familienbefreiung</span><span class="author-p-84692">“</span><span class="">
zusammenzufassen. Für Menschen, die sich unter Tier- bzw. Totalbfreiung
nichts vorstellen können, möchte ich diese Begriffe kurz anreißen.
Tierbefreiung in Bezug auf die Bewegung heißt nicht (nur), dass einzelne
nicht-menschliche Tiere aus Käfigen befreit werden, sondern bezieht
sich auf die Befreiung de</span><span class="author-p-84692">r</span><span class=""> nicht-menschlichen Tiere aus </span><span class="author-p-84692">ihr</span><span class="">er
derzeitigen Stellung in der Gesellschaft. Wir leben in einer
selbstgeschaffenen Hierarchie, in der wir die n.-m. Tiere unter uns
gestellt haben. Diskriminierungsverhältnisse ergeben sich aus Hierarchie
und d</span><span class="author-p-84692">er</span><span class=""> durch
sie geschaffenen Macht der einen über die anderen. Die Antworten auf
diese Diskriminierungen sind diverse Befreiungsbewegungen, wie die
Antisegregationsbewegung, die Frauenbewegung</span><span class="author-p-84692 s"><s>,</s></span><span class="">
oder die LGBTQ*Bewegung. Total Liberation, Totalbefreiung bezeichnet
dabei die Bewegung, die die Überwindung aller Formen von
Diskriminierung, Ausbeutung und Herrschaft anstrebt.</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid137">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid138">
<span class="">Die Kinder- und Jugendbewegung scheint zumindest hierzulande eingeschlafen zu sein</span><span class="author-p-84692">.</span><span class=""> </span><span class="author-p-84692">E</span><span class="">ine breitgefächerte Familienbewegung scheint es gar nicht erst zu geben. Ich halte diese Bewegungen für sehr wichtig</span><span class="author-p-85154">, jedoch werden b</span><span class="">eide Themen</span><span class="author-p-85154"> </span><span class="">in diversen </span><span class="author-p-84692">anderen </span><span class="">Befreiungsbewegungen</span><span class="author-p-85154"> </span><span class="">stark
vernachlässigt. Dabei werden wir in unserer Kindheit und Jugend
geprägt, und diese Prägung rückgängig zu machen, ist sehr schwierig. Die
meisten von uns wachsen in hierarchischen Strukturen mit ihren Eltern
auf und lernen dadurch von Anfang an, das zu tun, was gewisse Menschen,
die über uns zu stehen scheinen, uns auftragen. In dieser Gesellschaft
wird bedingungslose Liebe vorenthalten, und stattdessen werden wir
darauf getrimmt</span><span class="author-p-84692">,</span><span class=""> uns die nötige Bestätigung anderweitig zu holen. Durch Gehorsam, durch Fleiß, durch Leistung. </span><span class="author-p-84692">…</span><span class=""> Im Betreuungs- und Schulsystem werden diese Muster verstärkt, und schließlich folgen wir gewissen </span><span class="author-p-84692">„</span><span class="">Autoritätsfiguren</span><span class="author-p-84692">“</span><span class="">, weil sie in uns das triggern, nach</span><span class="author-p-84692"> </span><span class="">dem wir uns seit unserem ersten Lebenstag sehnen: Bestätigung, Anerkennung, Liebe. </span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid139">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid140">
<span class="">Ich
glaube, dass diverse Unterdrückungsmechanismen nicht mehr
funktionieren, wenn Menschen durch eine entsprechende Kindheit keine
Bestätigung von außen mehr suchen müssen, sondern diese Bestätigung
dafür, dass sie liebenswert und gut sind, von Anfang an genießen durften</span><span class="author-p-84692 s"><s>,</s></span><span class="">
und so für sich selbst und andere (ein)stehen können. Und deswegen
finde ich es fatal, dass die Bereiche Kinder- und Familienbefreiung
derzeit stark vernachlässigt werden.</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid141">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid142">
<span class="">Mein
Wunsch ist es, dass diese Bewegungen (wieder-)entstehen, um all die
darin enthaltenen Aspekte weiter zu verbreiten. Familienbefreiung meint
somit die Befreiung der Familie aus gesellschaftlichen Zwängen, aus
Macht- und Herrschaftsverhältnissen.</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid143">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid144">
<span class="">Nun
soll dies kein rein theoretischer Blog werden, sondern auch viel
Praktisches enthalten zu dem Thema, wie Familien sich befreien können.
Wobei ich das Wort </span><span class="author-p-84692">„</span><span class="">Familie</span><span class="author-p-84692">“</span><span class=""> im weiteren Sinne meine</span><span class="author-p-84692 s"><s>,</s></span><span class=""> und mich sehr darüber freuen würde, wenn nicht nur (werdene) Eltern hier interessante Inhalte finden können.</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid145">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid146">
<span class="">Aspekte der Familienbefreiung sind für mich und über folgende Themen möchte ich hier gerne schreiben:</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid147">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid148">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> freie Geburtsentscheidung und Freiheit während der Geburt</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid148">
</div>
<div class="ace-line" id="magicdomid150">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> Kinder- und Jugendbefreiung</span><span class="author-p-84692 s"><s>,</s></span><span class=""> und damit zusammenhängend friedlicher Umgang von Eltern und Kindern ohne Manipulation, Machtmissbrauch etc.</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid150">
</div>
<div class="ace-line" id="magicdomid152">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> bedürfnisgerechter Umgang mit Heranwachsenden; Stichworte dazu: Stillen nach Bedarf, Getragen</span><span class="author-p-84692">w</span><span class="">erden, Windelfrei/Ausscheidungskommunikation, gewaltfreie Kommunikation usw.</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid152">
</div>
<div class="ace-line" id="magicdomid154">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> freie</span><span class="author-p-84692">s</span><span class=""> </span><span class="author-p-84692">Lernen</span><span class=""> und Schulkritik</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid154">
</div>
<div class="ace-line" id="magicdomid156">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> Befreiung nicht nur der Frau</span><span class="author-p-84692 s"><s>,</s></span><span class=""> sondern auch der Mutter und ebenso des Vaters von Rollenklischees, sozialem Druck, Diskriminierung etc.</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid157">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid158">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> alternative Familienkonzepte</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid159">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid160">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> </span><span class="author-p-84692">ökologisch </span><span class="">bewusstes Familienleben; Stichworte dazu: Upcycling, 2nd Hand, Do it </span><span class="author-p-84692">Y</span><span class="">ourself, </span><span class="author-p-84692">ökologisch </span><span class="">bewusste Alternativen zu Gebrauchsgegenständen, wie z.B. Stoffwindeln, usw.</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid161">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid162">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> gesundheitsbewusstes Familienleben</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid163">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid164">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> friedliches</span><span class="author-p-84692">, hierarchievermeidendes</span><span class=""> Miteinander auch mit nicht-menschlichen Mitbewohner*innen</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid165">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid166">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> friedlicher</span><span class="author-p-84692">, nicht diskriminierender</span><span class=""> Umgang mit allen nicht-menschlichen Lebewesen</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid167">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid168">
<span class="">Dies
sind die Aspekte, die ich persönlich aktuell im Fokus habe. Da es aber
sicherlich noch viele mehr gibt, möchte ich euch hiermit dazu einladen,
mir in den Kommentaren zu schreiben, was euch noch alles einfällt und
wichtig ist zum Thema Familie! </span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid169">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid170">
<span class="">Und hier noch weiterführende Lektüre:</span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid171">
<br /></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid172">
<span class="author-p-84692">•</span><span class=""> von Tierrechten zur Tierbefreiung</span><span class="author-p-85154">: </span><span class="author-p-85154 url"><a href="http://berta-online.org/?page_id=60">http://berta-online.org/?page_id=60</a></span></div>
<div class="ace-line" id="magicdomid172">
</div>
Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-6404923649290353712.post-57105759342131850582013-11-25T14:16:00.000-08:002017-06-19T02:16:09.156-07:00Bericht über die Alleingeburt unseres ersten KindesIm September 2013 wurde unser erstes Kind um 8:32 Uhr zu Hause und
unassistiert (außer durch die Hilfe meines Partners) geboren. Den
ausführlichen Geburtsbericht dazu gibt es jetzt hier, inklusive den Anzeichen zuvor und den Stunden danach. Der Bericht über die Geburt an sich geht nach dem ersten Bild los und bis zum zweiten Bild.<br />
Die Eckdaten für alle, die sie interessieren: Geburt war elf Tage vor errechnetem Termin und dauerte fünf Stunden. N. war 49 cm groß, 3200 g schwer und hatte einen Kopfumfang von 33 cm.<br />
<div class="im">
<br />
Zuerst einmal: Auch wenn es eine sogenannte Alleingeburt war, war sie
dennoch nicht komplett angst- und schmerzfrei. Denn selbst, wenn keine
fremden Menschen da sind, die mich stören könnten, so ist doch immer
noch mein Kopf da, und den umzuprogrammieren ist nicht so leicht. Ich
hatte vorher schon daran gedacht und versucht, soweit möglich daran zu
arbeiten.<br />
Aber auf gar keinen Fall war die Geburt schrecklich! Nein, sie war sehr
schön, und ich freue mich auf die nächste Geburt, die sicherlich noch
schöner wird, weil ich jetzt das nötige Selbstbewusstsein und -vertrauen
habe.<br />
Und noch eine kleine Warnung: Stuhlgang und Co. gehören zur Geburt,
können Zeichen bzgl. des Geburtsfortschritts sein, und entsprechend
werde ich darüber nicht schweigen. Tabuisierung führt zur Verspannung
während der Geburt, und das kann keine Frau gebrauchen! Ich möchte es da
lieber wie <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Ina_May_Gaskin" target="_blank">Ina May Gaskin</a> halten: Den Ausscheidungen mit Entspanntheit begegnen.<br />
<br />
Ich hole etwas weiter aus: Bereits etwa drei Wochen vor der Geburt ging
es bei mir mit einer inneren Nervosität los, und ein- bis zweimal am Tag
hatte ich kurze Vorwellen, die sich wie Periodenschmerzen anfühlten und
etwa 10–20 Minuten andauerten. Mir wurde durch die Nervosität bewusst,
dass ich mich noch nicht ausreichend auf eine Alleingeburt vorbereitet
fühlte, und so habe ich mich nochmals intensiv damit beschäftigt.<br />
<div class="im">
Ich wusste, dass es gerade für mich sehr schwierig wäre, eine Person um
mich zu haben, die sich einmischen könnte, mir sagen könnte, was zu tun
sei. Hätte ich eine Hebamme gefunden, der ich zu 100 % vertraut hätte,
dass sie mir nicht sagt, was ich tun sollte, hätte ich sie wohl doch
dabei gehabt. Vielleicht in der Küche sitzend und lesend, nur für den
Fall, dass ich doch Hilfe bräuchte. Vielleicht mir mit einem Blick Kraft
schenkend. Aber darauf konnte ich in diesem Fall nicht vertrauen.<br />
Früher und noch zu Beginn der Schwangerschaft dachte ich mir, dass ich
vielleicht erst bei der zweiten Geburt unassistiert gebären würde. Ich
las während der Schwangerschaft sehr viele Geburtsberichte von
unassistiert gebärenden Frauen, und fast alle entschieden sich nach ein
oder mehreren negativen Erfahrungen mit assistierten Geburten zu einer
Alleingeburt. Mit der Zeit fragte ich mich, warum ich mir überhaupt eine
sehr wahrscheinlich negative Erfahrung antun sollte. <br />
Die letzten Wochen
vor der Geburt waren also von intensiver Beschäftigung mit dieser geprägt.</div>
<br />
Meine Vorwellen wurden mit der Zeit intensiver und häufiger. Neun Tage
vor der Geburt begann sich der Schleimpropf allmählich, über mehrere
Tage hinweg, zu lösen. Mir wurde dadurch noch einmal bewusst, dass es
bald losgehen würde, und ich begann im Zimmer alles vorzubereiten,
letzte Bauch-Fotos zu machen und mich mit Futter für die Geburt und
danach auszustatten. Plötzlich hatte ich den Drang, mich nochmals
gesünder zu ernähren, ich wollte mehr essen und meine Kugel wurde
deutlich runder. Ich hatte das Gefühl, dass sich mein Bauchbaby
ordentlichen Speck für die Draußenwelt anlegen wollte.<br />
Sieben Tage vor der Geburt gab's schon den ersten Fehlalarm. Ich hatte
an dem Abend bereits alle 5 Minuten leichte Wellen und war mir unsicher,
ob es nun losgehen würde oder nicht. Aber es wurde nicht intensiver,
und ich legte mich zum Schlafen hin. Am nächsten Tag war wieder alles
normal, leichte Wellen, und ich hatte dünnen Stuhl. (Letzteres dient der
Vorbereitung auf die Geburt. Mit leerem Darm lässt es sich einfacher
gebären. ;) …)<br />
<br />
In den Tagen vor der Geburt hatte ich plötzlich zunehmende Sorgen, dass
meinem Kind etwas fehlen könnte, sodass ich nicht zu Hause gebären
können würde. Ich hatte bisher keinen Ultraschall machen lassen und war
hin- und hergerissen, ob ich nicht doch einen machen lassen sollte, um
für die Haus- und Alleingeburt sicher sein zu können. Am Tag vor der
Geburt hatte ich einen Termin zur Anmeldung im Krankenhaus, für den Fall
dass ich verlegt werden müsste. Dort habe ich dann einen weiteren
Termin für einen Ultraschall machen lassen, welcher am Folgetag stattfinden sollte. <br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPkjVouWMYADDzBYMKxDAavUxAsTub-F7LZ9MiRMOvnrBPYDxncp2S1rYvPgz-uYJXE1CSF9uwYOxdmKCumy3JegofDuinfTBluJRtuV8O4qatApbZMUO7zssTSGramcKo3AeuyX2WID-f/s1600/SAM_9419.JPG" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="400" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjPkjVouWMYADDzBYMKxDAavUxAsTub-F7LZ9MiRMOvnrBPYDxncp2S1rYvPgz-uYJXE1CSF9uwYOxdmKCumy3JegofDuinfTBluJRtuV8O4qatApbZMUO7zssTSGramcKo3AeuyX2WID-f/s400/SAM_9419.JPG" width="300" /></a></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Eine Woche vor der Geburt.</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<br />
In der Nacht darauf fiel es mir sehr schwer einzuschlafen. Ich schlief
wohl irgendwann gegen 2 Uhr morgens ein und träumte von einem jungen
Mann, von dem ich das Gefühl hatte, dass das mein Sohn sei. Um 3:30 Uhr
wachte ich auf, da ich plötzlich zweimal einen kleinen Schwall Flüßigkeit zwischen meinen Beinen spürte. Mit einem Schlag war ich hellwach. Ich
war mir erst nicht sicher, ob ich nicht plötzlich an
Schwangerschafts-Inkontinenz litt, entsprechend ging ich auf‘s Klo um
nachzusehen, was da aus mir rauskam. Es war durchsichtig und roch
süßlich, so wie ich es vorher über Fruchtwasser gelesen hatte.<br />
Ich war aufgeregt, aber dachte mir, dass es ja noch ein Weilchen dauern
könnte, bis die Wellen beginnen. Also legte ich mich wieder hin, um
noch einmal Energie zu tanken. Ich spürte eine Welle, blickte auf die Uhr
und wollte dann weiter dösen. Als ich wieder eine Welle spürte und auf
die Uhr schaute, erschrack ich, da der Abstand schon bei 3 Minuten war.
Es würde also wie vermutet wahrscheinlich eine schnelle und intensive
Geburt werden.<br />
Ich weckte meinen Partner auf, wir standen auf und legten alles bereit.
Nummern zum Anrufen, Snacks, Badewanne füllen, ein Gefäß, um die
Plazenta darin aufzufangen usw. …<br />
Ich legte mich in die Wanne, und zunächst beruhigte sich mein Bauch,
jedoch nur für einen Moment, bevor es wieder losging. Anfangs war es
angenehm in der Wanne, aber ich fühlte mich bald unwohl, weil ich mich
nicht so recht bewegen konnte und ständig auf‘s Klo musste. Mein Darm
war fleißig dabei, sich zu entleeren.<br />
Ich probierte es danach auf dem Bett, aber auch da passte es mir nicht
so recht. Ich ging wieder auf‘s Klo und wieder in die Wanne. Beim
zweiten Mal in der Wanne wurden die Wellen sehr heftig. Plötzlich musste
ich erbrechen. Doch da ich vorher viel gelesen hatte über den
Geburtsverlauf, wusste ich, dass dies normal war, und einer
Hebammen-Weisheit zu Folge war mein Muttermund nun wahrscheinlich etwa zur Hälfte
geöffnet.<br />
Ich machte mir Sorgen, wie alles verlaufen würde, wie lange es dauern
würde, ob ich die Hebamme doch rufen müsste. … Diese Gedanken hielten
mich davon ab, mich richtig auf die Geburt einzulassen, mich zu
entspannen. Und dadurch fühlte sich die Energie der Wellen schmerzhaft
an, aber ich spürte auch, dass sie sehr angenehm sein könnten, wenn ich
mich auf sie einlassen könnte.<br />
<br />Mir hat es während all dessen sehr geholfen zu tönen und zu stöhnen. Ich war froh darüber, dass ich dies frei tun konnte. Diese Art von Stöhnen ist doch eine sehr private und intime Sache. Das vor Menschen zu tun, denen ich nicht nahe bin, fiele mir sehr schwer. An Nachbarn habe ich in der Situation allerdings nicht mehr gedacht. Mich hätte es verspannt, dabei Menschen direkt um mich zu haben. Aus den Augen, aus dem Sinn, galt hier.<br />
<br />
Aber vor allem in der Wanne fiel es mir schwer, mich zu entspannen. Ich
hatte nach wie vor ständigen Stuhldrang, aber mich im Badewasser zu erleichtern, war jetzt nicht so eine schöne Vorstellung. Das war ein
weiterer Punkt, der mich verspannen ließ. Nach einem kurzen Anflug von
Panik, weil ich mich während einer Welle in der Badewanne auf alle Viere
drehen wollte, aber nicht konnte, und mich dadurch sehr schwach fühlte, verliess ich die Wanne endgültig.<br />
<br />
Ich probierte es erneut auf dem Bett. Es gab einen Momemt, in dem ich
ein wenig verschnaufen konnte, und als es wieder losging, hatten die
Wellen sich in ihrer Art verändert. Bei den Wellen vorher wurde mein
Muttermund geöffnet, und nun sollte das Kind hinunter und hinaus
gedrückt werden. Das war um etwa 7:00 Uhr. Mein Panik-Anflug machte
dadurch dann auch Sinn. Denn eine weitere Hebammen-Weisheit, die ich
vorher gelesen hatte, besagt, dass Frauen sehr oft bei den letzten
Eröffnungswellen das Gefühl haben, dass sie nicht mehr können, und Panik
bekommen. Ich musste gegen Ende der Eröffnungswellen auch noch ein
weiteres Mal erbrechen.<br />
Es fühlte sich nun gut und angenehm an, mit den Wellen mitzudrücken. Ich
konnte mit dieser Phase der Geburt deutlich besser umgehen. Ich
schätze, dass beim Öffnen des Muttermundes Schwierigkeiten beim
Entspannen besonders zum Tragen kommen.<br />
Es war auf dem Bett immer noch nicht sonderlich gemütlich für mich, auch
auf dem Boden hatte ich erfolglos zu hocken probiert. Ich wollte mich während der Wellen, die schnell
stärker wurden, nach vorne beugen. In den Pausen wollte ich mich aber
ausruhen. Das ständige Auf und Ab von einer Position in die andere
lenkte mich aber ab. Und auch der permanente Stuhldrang ließ nicht nach.
Als ich wieder auf die Toilette ging, entschloss ich mich, dort zu
bleiben. Das war kurz vor acht. Es war perfekt für mich. Ich
konnte mich nach vorne, aber zum Ausruhen auch ganz bequem nach hinten
gegen die Wand lehnen.<br />
<div class="im">
Hätte ich nicht zuvor ein <a href="http://www.youtube.com/watch?v=_RwXud1hfI4" target="_blank">Video</a> gesehen von einer Frau, die auch
unassistiert ihr Baby auf dem Klo gebahr, wäre es mir wohl schwerer
gefallen, diesen Gedanken anzunehmen, auf der Toilette zu bleiben.<br />
<br /></div>
Während der ganzen Zeit assistierte mir mein Partner und war damit meine
Doula. Er brachte mir Wasser, Essen, meinen Lippenpflegestift, half mir
mich an- oder auszuziehen, aus der Badewanne zu steigen usw. Das war
sehr hilfreich für mich, und ich würde es nicht missen wollen.<br />
<br />
Es wurde nun noch einmal anstrengend, und mein Drang mitzudrücken wurde
sehr stark. Ich hatte vorher gelesen, dass es sich für viele Frauen
angenehm anfühlte, zu diesem Zeitpunkt nach dem Kopf des Babys zu
fühlen. Somit führte ich meine Finger ein und versuchte den Kopf zu
ertasten. Was ich fühlte, beunruhigte mich jedoch. Es fühlte sich an,
als sei der Kopf viel zu klein. Als der Kleine später draußen war, sah
ich, dass sein Kopf lediglich von der Geburt verformt war. Aber in dem
Moment machte ich mir Sorgen und hatte das Gefühl, ich müsste noch mehr
drücken, um mein Baby bald richtig betrachten zu können. (Eine Sache, die
ich mir vorher nicht bewusst gemacht habe: Der Babykopf kann sich unter
Umständen ganz schön komisch anfühlen, und entsprechend sollte man sich überlegen, ob man überhaupt danach fühlen möchte.) <br />
Also drückte ich erneut kräftig mit. Es war ein ziemlich wahnsinniges
Gefühl. Ich habe mich sehr stark gefühlt, und hatte wieder mehr Energie.<br />
Beim erneuten Tasten merkte ich, dass meine Haut arg spannt, und habe meinen
Damm mit der Hand so gut es ging gestützt. Einen kleinen Riss an der
Yoni („Scheide“) hatte ich dann dennoch. Aber zum einen war es nicht der
Rede Wert, ich konnte schließlich direkt mein Baby in den Arm
schließen, und das hat alles übertönt. Zum anderen hätte es sicherlich
auch ganz ohne geklappt, wenn ich zu mehr Entspannung gefunden hätte
und/oder die Massagen vorher konsequenter gemacht hätte. … So oder so
fand ich den Riss nicht schlimm. Ich hab mir nur „Autsch“ gedacht, so
wie wenn man sich an einer Tischkante stößt oder ein Pflaster abreisst.<br />
<br />
Ich spürte dann den Kopf von N. Ich erhob mich ein Stück und hielt
den Kopf mit beiden Händen. Mein Partner kam mir zur Hilfe und hielt ihn
zusätzlich. Es verging kaum ein Moment, und dann flutschte schon der
Rest des Körpers heraus. Mein Partner half mir, ihn auf meine Arme zu
legen. Ich konnte feststellen, dass alles okay war, und mich über den
Kleinen freuen. Ihn in meinen Armen zu halten, war der schönste Moment
in meinem Leben, und die ganzen Anstrengungen zuvor waren vergessen. Er
blickte mich hochkonzentriert an. Dieser Blick ist unbeschreiblich, und
ich hoffe, dass die Erinnerung an diesen Moment und diesen Blick niemals
verblasst.<br />
<br />
<table align="center" cellpadding="0" cellspacing="0" class="tr-caption-container" style="margin-left: auto; margin-right: auto; text-align: center;"><tbody>
<tr><td style="text-align: center;"><a href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzj6i7vkmbTr8o3cGL09dYvyGU44_OKuAZxvQHa7cmwgwqyWz4aHWEcKma1znLgaDSHNuiy2alDtQIYVlozrkVt4T56yOgMV5053XOSCOuUCivVHuknuY4vd5wt4BELQuHGmGdE7bw_eXj/s1600/SAM_9479.JPG" style="margin-left: auto; margin-right: auto;"><img border="0" height="300" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjzj6i7vkmbTr8o3cGL09dYvyGU44_OKuAZxvQHa7cmwgwqyWz4aHWEcKma1znLgaDSHNuiy2alDtQIYVlozrkVt4T56yOgMV5053XOSCOuUCivVHuknuY4vd5wt4BELQuHGmGdE7bw_eXj/s400/SAM_9479.JPG" width="400" /> </a></td><td style="text-align: center;"></td></tr>
<tr><td class="tr-caption" style="text-align: center;">Eineinhalb Stunden nach der Geburt.</td></tr>
</tbody></table>
<br />
<br />
Mein Partner rief die Hebamme direkt an, und sie war 15 Minuten später
da. Zu der Zeit waren wir auf dem Bett, und ich bewunderte den Kleinen
weiterhin. Meine Plazenta kam etwa 20 Minuten nach der Geburt, und die
Nabelschnur wurde dann erst von meinem Partner durchtrennt. Die Hebamme
nähte meinen Riss direkt und nur mit einer leichten, lokalen Betäubung.
Ich frage mich im Nachhinein, ob das bei einem so kleinen Riss nötig
gewesen wäre, und werde mich dahingehend für‘s nächste Mal informieren.
Da ich nicht pinkeln konnte, bot mir die Hebamme an, mit Hilfe eines
Katheters den Urin abzulassen. Ich stimmte zu, bereue dies allerdings.
Es war sehr schmerzhaft, und ich hatte nur Schwierigkeiten mit dem
Pinkeln, da die Hebamme mich unter Druck setzte und dabei mit im Raum war. Sobald sie weg war, konnte
ich mich entspannen.<br />
(Ergänzung: Wo ich meinen Bericht lange später wieder lese, frage ich mich, wie ich mit ihr eine einigermaßen entspannte Geburt hätte haben sollen, wenn sie mich zum einen nicht einmal alleine pinkeln liess und mich zum anderen ihre Anwesenheit so sehr verspannte.)<br />
<div class="im">
<br />
Auch in Sachen Stillen fühlte ich mich unter Druck gesetzt und
unentspannt, und so kam es dann, dass ich am zweiten Tag zum
Stillhütchen griff, da der Kleine nicht andocken konnte. Jetzt, nach 10 Wochen, sind wir wieder so gut wie weg von dem Ding, aber
dennoch wünschte ich, es hätte gleich geklappt.</div>
Ich hatte mich vor der Geburt mehr mit der Geburt als mit dem Stillen
ausseinander gesetzt, und so wusste ich weniger, was beim Stillen zu tun ist, und ich habe mich dadurch leicht von der Hebamme
irritieren und unter Druck setzen lassen. Sie empfahl mir Positionen, in
denen es auch jetzt noch für mich nicht so leicht ist zu stillen (im Liegen oder aufrecht sitzend mit Baby orthogonal zu mir liegend – ich stille jetzt meist stark nach hinten gelehnt,
halb liegend mit Baby schräg, fast parallel zu meinem Körper liegend, Bauch auf Bauch: auf YouTube findet man diese Position unter <a href="https://www.youtube.com/results?q=laid+back+breastfeeding" target="_blank">"laid back breastfeeding"</a>), sie ging grob mit meiner Brustwarze um und versuchte,
sie N. in den Mund zu stopfen. Desweiteren setzte es mich sehr unter
Druck, indem sie so viel darüber sprach, dass es ja „immernoch“ nicht
klappte, statt mir und N. Zeit zu geben. Ich kann es jetzt gut
nachvollziehen, dass es weder mir noch ihm unter den Vorraussetzungen
leicht fiel zu stillen.<br />
<div class="im">
<br />
Ich kann jeder werdenden Mutter nur empfehlen, sich auch mit dem Thema
Stillen ausseinander zu setzen, um auch in dem Bereich selbstsicher sein
zu können, und sich besser wehren zu können. Genau so wenig wie eine
Kaiserschnittrate von 30 % bzw. eine so hohe Rate von „notwendigen“
Kaiserschnitten evolutionsbedingt Sinn macht, genau so wenig Sinn macht
es, dass so viele Frauen auf Stillhütchen oder gar Abpumpen und
Fläschchen angewiesen sind. Es gibt in beiden Fällen wirklich notwendige Eingriffe bzw. Hilfen, aber Frauen sollten die Unterstützung erhalten, die sie brauchen, um die unnötigen Eingriffe zu vermeiden. <br />
<br />
Ich persönlich werde mir für das nächste Mal überlegen, ob ich nach der
Geburt vielleicht lieber auch keine Hebamme rufe. Sollte ich bis dahin
einen tollen Menschen finden, der mich so machen lässt, wie ich will, ist das
alles eine andere Sache. Aber wenn ich keine geeignete Hebamme finde,
ist Alleingeburt für mich die risikoärmste Art der Geburt. (Natürlich
nur insofern, als dass keine gesundheitlichen oder anderweitigen Risiken bestehen.)<br />
<br />
Alles in allem war die Geburt sehr schön, und die Schmerzen waren im Rahmen - ich hatte vorher in anderen Situationen schlimmere Schmerzen.
Und ich bin mir sicher, dass auch diese Schmerzen größtenteils bis komplett vermeidbar sind durch
weitere Schritte.<br />
<br />
Folgendes werde ich beim nächsten Mal anders machen:<br />
<br />
• Ich werde vielleicht gegen Ende der Schwangerschaft doch einen kurzen
Ultraschall machen, damit ich während der Geburt besser entspannen kann.
Gegen frühe Ultraschalle bin ich nach wie vor.</div>
• Ich werde die Massage der Yoni und des Dammes in den letzten Wochen ernster nehmen. ;)<br />
<div class="im">
• Ich werde bis dahin daran arbeiten, mich besser einzulassen auf die Situation.</div>
• Weil ich so aufgeregt war und es so schnell ging, habe ich einiges an
entspannenden Dingen nicht gemacht, die ich hätte machen können: Musik
anmachen, singen, tanzen, mich mehr auf Kuscheln mit dem Partner
einlassen, scherzen und lachen - sodass alles entspannt und öffnet. :)<br />
• Wie schon geschrieben, werde ich vielleicht auch nach der Geburt keine
Hebamme rufen, sollte ich keine zu mir passende finden. Ich werde mir
auf jeden Fall keinen Stress machen lassen, keinen Katheter legen lassen (sondern Ruhe einfordern)
und mich bei einem leichten Riss evt. auch nicht nähen lassen, falls
dies besser sein sollte.<br />
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Somit: Danke für's Lesen, und allen Schwangeren/Frauen mit Kinderwunsch eine selbstbestimmte und schöne Geburt! </div>
Geli Mangohttp://www.blogger.com/profile/07134754506322554444noreply@blogger.com3